Label: Exile on Mainstream
VÖ: 27.03.2015
Stil: Acoustic Rock
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Scott Weinrich alias Wino bedarf eigentlich keiner gesonderten Vorstellung. Die Underground -Ikone ist dem geneigten Fan durch unzählige Bands und Projekte seit Jahrzehnten ein Begriff und ständig Tour, im Studio oder kurz davor etwas zu veröffentlichen. Eine kleine Kostprobe seiner Bands oder Kollaborationen gefällig ?! Bitteschön: Saint Vitus, Hidden Hand, Lost Breed, The Obsessed, Place of Skulls, Premonition 13, Shine, Shrinebuilder, Spirit Caravan, Truce. Der Mann ist schlicht ein Musikverrückter.
Neben diesen zahlreichen Aktivitäten hat er noch Zeit gefunden für ein weiteres kleines Projekt, welches er mit dem deutschen Liedermacher Conny Ochs im Verbund im Jahr 2008 aus der Taufe gehoben hat. Über die Begegnung mit Ochs berichtet Wino folgendes:
„I have known Conny Ochs for a while now. We both met for the first time in summer 2008 near the Baltic Sea on a beach party/ jam session/ hang out we do every year. He would show up, guitar in his hand and starts playing out of the blue by making up songs and lyrics on the go with a sheer overwhelming intensity. Everyone that watched him on this first appearance was speechless within seconds and sucked in this hippie-ish vibe your parents would have told you about when someone is playing guitar by a campfire.“
Nun steht mit „Freedom Conspiracy“ bereits das 2. Studioalbum ins Haus, nachdem man bereits 2012 das starke „Heavy Kingdom“ veröffentlicht hat . Um es gleich vorweg zu nehmen: wir haben es hier natürlich nicht mit Metal oder Rock (im eigentlichen Sinne) zu tun. Ochs und Wino beschränken sich ausschließlich auf akkustische Gitarre und Gesang und präsentieren damit ein Album in bester Singer/Songwriter-Tradition. Johnny Cash, Woodie Guthrie , Bob Dylan und natürlich Townes van Zandt sind mehr oder weniger Paten dieses Sounds. Letztgenannter erfuhr in den letzten Jahren verstärkt posthumen Ruhm und wurde bereits von Wino auf dem 2012er Album „Songs from Townes van Zandt“ (zusammen mit Steve von Till und Scott Kelly) gewürdigt.
Ochs und Wino zeigen uns, wie einfach, unaufgeregt aber effektiv und berührend Musik sein kann. Nur auf das Wesentliche beschränkt vermitteln die Songs eine zumeist melancholische aber angenehme und beruhigende Stimmung. Bei den Leadvocals wechseln sich die beiden ab, wobei ich hier Winos Stimme klar den Vorzug geben würde, da sie kraftvoller ist und perfekt mit den akkustischen Akkorden harmoniert.
Besonders gelungen finde ich beispielsweise den western-artigen Opener „Drain“, das traurige und berührende „Crystal Madonna“ sowie den tiefenentspannten und mit Doppelvocals versehenen Titeltrack.
Wino und Ochs ist mit „Freedom Conspiracy“ erneut ein schönes und unprätentiöses Kleinod gelungen, welches zum Hören für ruhige Stunden wie geschaffen ist.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Drain
02. Sound Of Blue
03. Foundation Chaos
04. Crystal Madonna
05. Shards
06. Time Out Black Out
07. Timeless Spirit
08. Freedom Conspiracy
09. Dirt Floor
10. Heavy Heart
11. Forever Gone Shards
12. Invisible Bullets
13. The Great Destroyer
WINO & CONNY OCHS (2015)
"Freedom conspiracy" (1.549)