WHITECHAPEL – Hymns in Dissonanace (2025)
(9.410) Stephanie (9,4/10) Death Metal
Label: Metal Blade
VÖ: 07.03.2025
Stil: Death Metal
Ich als eigentlich Pagan – und Black Metal Hörerin traue mich mal wieder außerhalb gewohnter Gewässer zu fischen und dieses Mal ist es die neue Whitechapel mit dem Titel Hymns in Dissonance geworden. Und was soll man sagen, irgendwo trifft es der Titel. An machen Ecken klingt es schmutzig, aber so muss das auch. Whitechapel liefert nämlich keine halben Sachen und das zeigen sie auch hier mit einem gelungenen Mix aus Death Metal mit Beatdown und Deathcore-Einflüssen. Diabolic Slumber löste gegen Ende bei mir ein stabiles mean face aus, haha.
Phil Bozeman beweist wieder, welches Talent und Fähigkeiten man im stimmlichen Bereich besitzen muss, um abwechslungsreiche und trotzdem mitreißende Musik zu gestalten. Die winzigen Melodic Death Essenzen verschwinden in einer leisen Gitarre an vielen Stellen, wer sie aber heraushören möchte, wird dieses auch ohne Probleme tun können.
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The Abysmal Gospel ist meine Hörempfehlung, die vor allem auf die Death Metal- Whitechapel stehen, was ein feines Brett! Düsterer geht es in Bedlam zur Sache: allein melodisch kann man sogar einen Hauch Black/Dark Metal erhaschen. Auch der direkt nachfolgende Track Mammoth God schlägt in diese Kerbe, sogar noch direkt am Anfang und zieht es fast die komplette Länge durch, mega. Dieser Song sticht durch den Stilbruch absolut heraus und Whitechapel zeigen, dass Metal doch irgendwo immer zusammenhängt, zusammengehört und auch mit mehreren Genres in einem Stück harmonisch funktionieren kann. Nothing Is Coming for Any of Us ist eine stilistische Achterbahn, hier mal wieder schnell, dann wieder slow, bäm, Break-Down, und weiter geht die wilde Fahrt – hui! Für mich ein mitreißender Song, der in sich ein wunderschönes Outro für dieses tolle Album liefert.
Der Switch zwischen Screaming und Growling ist einfach perfekt – auch mehrstimmig absolut passend verarbeitet. Selbstverständlich dürfen fiese Break-Downs in dem ein oder anderen Song nicht fehlen. Ich liebe es, wenn ich trotzdem häufig etwas von den Texten verstehen kann, während sie gesungen werden. Das gibt dem ganzen noch mal etwas mehr Tiefe und zeigt auch die Professionalität, in meinen Augen, der Band. Alles in allem liefern hier meine Mit-Tennesseean eine gelungene Sammlung von Death-Metal Songs mit vielen, diversesten Einflüssen aus anderen Subgenres. Mir persönlich gefiel die zweite Hälfte besser, aber genau das macht das Album so gut: Es wird jeder fündig, wer allgemein mit dem Genre etwas anfangen kann.
Bewertung: 9,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Prisoner 666
02. Hymns in Dissonance
03. Diabolic Slumber
04. A Visceral Retch
05.Ex Infernis
06. Hate Cult Ritual
07. The Abysmal Gospel
08. Bedlam
09. Mammoth God
10. Nothing is Coming For Any of Us