Label: Temple Of Torturous
VÖ: 19.05. 2015
Stil: Dark / Ambient / Wave
VALBORG Webseite

Ich muss zugeben bis dato noch nichts von dieser Formation mitbekommen zu haben und zunächst auch mehr als skeptisch gewesen zu sein als ich mich an Valborg heranwagte. Zum einen, weil der Albumtitel nichts anderes als puren Kitsch erwarten lässt und sich bei einem deutschsprachigen Titel wie beispielsweise „Kryptische Arroganz“ bei mir generell nur geringfügig Vorfreude einstellt.

Daher galt es zunächst einmal sämtliche Vorurteile, Vorbehalte und Aversionen beiseite zu schieben und in die musikalische Welt dieser Formation einzutauchen. Und dieses Unterfangen entpuppte sich als überraschend feines.

Die Gangart des Trios an sich erweist sich nämlich als überaus erhaben und versprüht nahezu die gesamte Spielzeit eine angenehm dunkel-düstere Atmosphäre. Diese wird im leider viel zu langatmig eingeleiteten “Vampyr“ zwar erst gegen Ende hin bemerkbar, im regelrecht beängstigenden “Blitz aus Sodom“ dagegen könnten man durchaus meinen hier wäre eine unterkühlte und pechschwarze, jedoch ein wenig zu sehr „synthetisierte“ und in Dark Wave-Gefilden abdriftende Version von Primoridal zu hören – abgrundtiefe Grabesstimme inklusive.

Es folgt “Comtesse“, das dem Titel entsprechend wesentlich edler und eleganter klingt, leider aber auf lange Frist eher zäh wirkt, da der Vortrag schlicht zu langatmig ist und die Nummer für den angestrebten Ausflug in Death/Doom-Gefilde nicht intensiv genug rüberkommt. Mit Intensität kann danach jedoch “Sulphur Vitriol Angel“ punkten – Grabesstimmung pur, selbst wenn der Gesang mehr Abwechslung hätte vertragen können.

Das bereits erwähnte “Kryptische Arroganz“ entpuppt sich danach als leider ganz und gar nicht passend, denn dieser Titel - wie auch das Finale “The Haunted Womb“ - lassen mich eher an „Hintergrundgeräusche“ oder Soundtracks denken, als dass ich mich von diesen „Songs“ in irgendeiner Form angesprochen fühle.

Als Fazit bleibt also festzuhalten, dass “Romantik“ von seiner Abwechslung lebt und man Valborg jenen Zeitgenossen durchaus empfehlen kann, die sich mit variabel angelegten Düster-Sounds wohlfühlen. Wer jedoch eine gepflegte Dosis Rock oder gar Metal benötigt, braucht hier erst gar nicht danach zu suchen…..

Bewertung: 4,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01.Vampyr
02.Blitz aus Sodom
03.Comtesse
04.Sulphur Vitriol Angel
05.Kryptische Arroganz
06.The Haunted Womb