Seit Ende Juli und gute zwei Jahre nach dem Debüt „Weeping winter“ ist das neue Album von The Cold View als Digitaler Download oder in einer limitierten Auflage über Endless Winter als Digipack erhältlich. Grund genug also, sich das Doom Metal Projekt aus Deutschland etwas genauer anzusehen.
So richtig neugierig wird man dann bei der Betrachtung der einzelnen Songs. „Wires“, „Woe“, „Ways“ und „Waste“ warten mit einer garantierten Laufzeit von über einer Stunde auf, das ist eine konkrete Ansage, für Doom Alben teils aber auch nicht so ungewöhnlich.
A.A.S., der als Ideenentwickler und Kopf hinter diesem Projekt steht, sorgt mit seiner Art der musikalischen Kreation beim Hörer für reichlich Kopfzerbrechen. So sind alle Songs von einer fühlbar unangenehmen und beklemmenden Atmosphäre geprägt. Das schleppende Tempo und die unnatürlich verzerrten Gitarren sorgen zusammen mit den abnorm tiefen „growls“ für ein klangliches Bild der Verwüstung. „Wires“, für mich der Höhepunkt dieser künstlerischen Abhandlung über das moderne Leben und der biederen Existenz mit all ihren annehmbaren Ängsten, spiegelt dieses Wunderwerk der Tonkunst am ehesten wieder. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, werden wir entgegen der allseits vermittelten Endzeitstimmung, gelegentlich mit stimmigen Keyboard Einlagen wieder aus dem existenziellen Tief gesogen. Die Kälte und der Schmerz überwiegen dennoch......unermesslich!
Ein sehr spezielles Werk erwartet mit „Wires of woe, ways of waste“ den interessierten Hörer. Eine Art klanglicher Tonverfall, bedrückend, atmosphärisch dicht, aber auch verstörend gut!
Bewertung: 7,1 von 10
Tracklist:
01. Wires
02. Woe
03. Ways
04. Waste
THE COLD VIEW (2014)
„Wires of woe, ways of waste“ (1.158)