Q-S

SLEGEST

Løyndom (2013)

2010 bei Vreid ausgemustert dachte sich Ese: Komm, ich setze mich mal hin und schreibe ein Album, welches meine alten Bandmitglieder so richtig ärgern wird. Gesagt, getan und das erste vollständige Werk namens „Løndum“ erblickt das Licht der Welt und pulverisiert in meinen Augen locker die letzte Scheibe seiner Ex-Band. Slegest nennt Ese sein Projekt, welches hoffentlich nicht ein solches bleiben wird und noch viele Alben auf den Markt schmeißen wird, denn musikalisch ist das Teil eine richtig geniale Angelegenheit.

Wenn man gleich den Opener „Ho som haustar aleine“ hört, fühlt man sich in die Siebziger versetzt. Led Zep und Sabbath standen hier musikalisch Pate und Ese zollt diesen hier gitarrentechnischen Tribut. Doch das ist nicht Alles, denn sein krächzender Gesang, der schwarzmetallisch daherkommt, passt kurioserweise wie Arsch auf Eimer zu der von ihm gezockten Mucke. Es groovt, es rockt an allen Ecken und Enden und lädt ohne Umwege zum Matte schütteln ein. „Rooted in knowledge” hat seinen Ursprung irgendwo bei uralten Celtic Frost und geht ebenfalls mächtig ins Gedärm, bevor bei „I slike stunder“ die Doom Keule geschwungen wird. Was den Abwechslungsreichtum dieser Perle angeht, „Løgna sin fiende” ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie man den Hörer überraschen kann, denn hier gibt es akustisch voll den 80er Heavy Metal auf die Ohren. Geil ohne Ende und auch das etwas ruhigere und daher noch frostigere „The path of no return“ kann diesen hervorragenden Standard locker mitgehen. Zum Ende hin wird es dann etwas schwieriger, meine Begeisterung weiter am lodern zu halten, denn „Faceless queen“ ist schleppender Schwarzmetal, der allerdings etwas älter klingt und „Dirt life death“ hat leider keinen so enormen Widererkennungswert wie seine Vorgänger. Nur gut, dass das punkige „Past burden strength“ als Rausschmeißer nochmal überrascht und somit das Album zu einer mehr als runden Sache macht.

Slegest stehen in einer guten Tradition norwegischer Bands wie Sarke oder den neueren Darkthrone (obwohl weitaus besser!) und lassen hoffen, dass nach diesem wirklich kreativen und manchmal genialen Streich in Zukunft noch mehr folgen wird. Ich werde das mit großen Interesse weiter verfolgen.

Bewertung: saustarke und mehr als überraschende 8,4 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Ho som haustar aleine
02. Rooted in knowledge
03. I slike stunder
04. Løgna sin fiende
05. The path of no return
06. Faceless queen
07. Dirt life death
08. Past burden strength

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