ROTPIT – Let there be rot (2023)
(8.303) Olaf (8,5/10) Death Metal
Label: War Anthem Records
VÖ: 14.04.2023
Stil: Death Metal
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Ich glaube, mittlerweile ist es schwieriger eine oldschoolige Death Metal Platte zu finden, wo der schwedische Tausendsassa Jonny Pettersson NICHT involviert ist und so langsam wird es für Rogga Johanson eng, was die Anzahl der Projekte oder Bands angeht, in dem die beiden ihrer Liebe zum Elchtod frönen.
Rotpit ist da aber eine sehr angenehme Ausnahme, denn neben dem Mann mit dem längsten Bart im Business zocken da die beiden Revel in Flesh Recken Henrik an den Kesseln und Ralf am Mikro mit und schaffen es, ihren ureigenen Sound mit dem des Herrn Pettersson zu verknüpfen. Herausgekommen ist hierbei ein Album, welches so derbe nach Fäulnis müffelt, dass dem geneigten Nekrophilen das verfaulte Herz aufgeht.
Hier rottet alles vor sich hin und Ralfs Gesang ist so derbe mit Hall unterlegt, dass man denkt, er hat seine Parts direkt in der Nekropole aufgenommen. Dazu ein herrlich miefiger Sound und eine Soundwand, die sämtliche Maden im Aufkeimen ihres verrotteten Lebens zerquetscht. Schon tausendmal gehört? Klar, das Trio schafft es auch nicht, den Kreis zum Quadrat zu formen, doch im Gegensatz zu vielen anderen Combos dieses wurmverseuchten Genres ist die Mucke verdammt abwechslungsreich.
Ich allerdings finde Rotpit am stärksten, wenn sie sich im Midtempo durch den Friedhof buddeln, anstatt auf Blastbeats zu setzen, die zwar nicht inflationär zum Einsatz kommen, dennoch ziemlich häufig den vorhandenen Groove ein wenig untergraben. Bestes Beipiel hier ist „Rottenness“, der großartig beginnt und dann durch das Durchtreten des Snare-Pedals ein wenig seines Drives verliert.
Doch das ist jammern auf hohem Niveau, da „Let there be rot“ eine verdammt starke oldschoolige Todesblei Scheibe geworden ist, die die Hoffnung nährt, dass es nicht bei diesem einen Rundling bleiben wird. Die Konstellation ist nämlich bärenstark und deshalb hoffe ich, dass der Verwesungsprozess noch eine Weile auf sich warten lässt. Aber eine Frage muss noch erlaubt sein: Warum muss denn alles rot sein? Gibt doch noch so schöne andere Farben…
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Slimebreeder
02. Night of the ultimate rot
03. Let there be rot
04. Rottenness
05. Beastfeaster
06. Shitburner
07. Deathtrip
08. Into the rotpit
09. The serenade of rot