Da mir der Name bis dato noch nicht untergekommen ist, war ich zunächst einmal von der Tatsache überrascht, dass die Band offenbar schon seit 2001 existiert. Noch imposanter jedoch ist, dass sich die Truppe in ihrer Heimat längst etablieren konnte und in den Staaten über eine offenbar riesige Fanbase verfügt.
Weshalb es in Europa bis dato noch nicht wirklich mit dem Durchbruch geklappt hat, ist allerdings auch recht schnell erklärt. Denn geht man davon aus, dass sich die Band kaum verändert hat, sondern schon auf den ersten beiden Scheiben ähnliche Musik verewigt hatte, muss man Pop Evil kurz und prägnant wissen lassen, dass sie schlichtweg zu spät dran sind.
Nicht, dass die Herren ihre Sache schlechter machen würden als der Wettbewerb, dennoch ist schon nach dem ersten Durchlauf von “Onyx“ klar, dass jene Art von Modern Rock / Metal schon vor über zehn Jahren bei uns ihre Blütezeit hatte und das Verlangen nach typischen US-Stadion-Klängen von Formationen wie Stone Sour oder Alter Bridge gestillt werden konnte und das auch immer noch so ist.
Vielleicht hätten sich Pop Evil zumindest noch ein Stück vom “Kuchen“ einverleiben können, wenn sie für ihr 2008er Debüt “Lipstick On The Mirror“ in unseren Breiten die entsprechende Vermarktungs-Maschinerie im Hintergrund gehabt hätten, so aber dürfte die Truppe – trotz durchwegs eingängiger wie auch leicht nachvollziehbarer, aber leider auch nicht wirklich nachhaltig wirkender Radio-tauglicher Tracks – nach wie vor eher ein Randgruppen-Thema bleiben, auch wenn man es durchaus bei diversen Mainstream-Festivals ins Mittagsprogramm schaffen könnte.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Goodbye My Friend
02. Deal With The Devil
03. Trenches
04. Torn To Pieces
05. Divide
06. Beautiful
07. Silence & Scars
08. Sick Sense
09. Fly Away
10. Behind Closed Doors
11. Welcome To Reality
12. Flawed
13. Last Man Standing
14. Monster You Made
15. Boss's Daughter
POP EVIL (2014)
"Onyx"