Oha...eine junge Band aus Russland. Was wird mich da nur erwarten? Der musikalische Ursprung aller Bandmitglieder liegt in der klassischen Musik und das kann ich schonmal vorweg nehmen: dieses Können hört man in jedem Song dieser, in 2013 neu formierten, Band.
1) "Giant Leap"
Wenn man den Anfang des Albumopeners hört, rechnet man irgendwie mit einer anderen Gesangsstimme. Der Sänger hat eine echte Rockstimme mit hohem Wiedererkennungswert. Der Songs ist eingängig und hat eine sehr schöne klare Struktur und...yes...ein geiles Gitarrensolo.
2) "Justice For Sale"
Hier wird an der Temposchraube gedreht. Immer her damit. Dieses Album ist definitiv schon jetzt voll nach meinem Geschmack und hat mich bereits überzeugt.
3) "Illustrator"
Track 3 ist der Titelsong zum Album und dieser ist auch wieder gespickt mit dem vollen Paket an Können der Musiker. Und wieder ein tolles Gitarrensolo. Die kommen heutzutage eh viel zu kurz oder werden nur noch so hingerotzt. Hier versteht jemand Harmonien und weiß was mit den kleinen Stahlsaiten zu tun ist.
4) "Daily War"
Dieser Song weist eine deutliche typische Rocksongstruktur auf. Dadurch hebt er sich sehr von den bisherigen Songs ab. Die Metalkomponente wird als kleine Zwischenspiele und als Bridge benutzt. Der Refrain ist eingängig.
5) "Dance On The Grave"
Hier geht es wieder in der alten Manier weiter....Metal mit Rock. Die Songstruktuer der ersten 3 Songs wird wieder aufgegriffen. Das erste Negative was mir auffällt: Der Sänger versucht sich hier partiell in den höheren Tonlagen. Ich denke, das sollte er lassen.
6) "Broken Spell"
Und noch n Schüppchen Tempo drauf...aber ups...nur bei Intro und im Refrain. Die Strophen und der Gesang sind wieder Rock. An wen erinnert mich der Gesang nur? Jaaa genau..is ja krass...der klingt fast wie Bon Jovi.
7) "Myself"
Und wieder wird einem Abwechslung geboten. Metal in den Strophen und den Refrain rockig gestalten. Also auf einem Konzert geht es sicherlich gut ab. Das Publikum wird sich defintiv zweiteilen...zum einen in einen Pit, der die harten Klänge zelebrieren wird, und einen Teil der die Sache genießt und lauthals mitsingen wird. Aber was rede ich...so ist ja eigentlich fast jedes Konzert.
8) "Mars One"
Habe ich da gerade das Wort Kosmos gehört. Wie herrlich ist das denn? Das machen die doch mit Absicht!?!
9) "Crystal Prison"
Dieser Track startet etwas ruhiger. Endlich etwas Zeit zum durchatmen, nach den ganzen anderen aufregenden Tracks, die durch ihre Komplexität so sehr die Aufmerksamkeit des geneigten Hörers fordert.
10) "Overwind"
Hier wird man mit einem instrumentalen Stück überrascht. Dort zeigen die Vollblutmusiker nochmal sehr verstärkt, was sie mit ihren Instrumenten tolles anstellen können. Meine Güte...der Leadgitarrist ist echt gut. Ich fühle mich in Passagen an Joe Satriani erinnert.
Ich bin ja mal sowas von geflasht von diesem Album. Das Scheibchen hat mich völlig überrascht durch seinen Stil und seine kreative Komposition und seiner dennoch strikt eingehaltenen Klarheit und Geradlinigkeit. Hier wurden klassische Rockelemente mit harten Gitarren und ordentlichem Drum-Bumms in einen Topf geworfen und von 5-Sterne-Musikern zu einem echt grandiosen Mix aus Bon Jovi und Mudwayne zusammen geführt. Kein Song ist wie der andere und doch erkennt man den Stil der Band immer wieder. Das gelingt nicht jedem.
Ich habe das gesamte Album in meine "play-it-every-day-playlist" aufgenommen. Da gehört es definitv hin.
Bewertung: satte 9,3 von 10 Punkten!
Tracklist:
01. Giant Leap
02. Justice For Sale
03. Illustrator
04. Daily War
05. Dance On The Grave
06. Broken Spell
07. Myself
08. Mars One
09. Crystal Prison
10. Overwind
OVERWIND (2014)
"Illustrator" (1.006)