Eben noch einen neuen Song vorgestellt, hier nun das Review zum Debüt „At the end dead await“, welches die Schweden vorzüglich eingetütet haben. Das Teil wird noch für Furore sorgen, versprochen.
Ich werde niemals müde zu erwähnen, dass sich Dawn of disease Frontmann Tomasz so langsam aber sicher mehr als verdient um unsere Szene macht, denn was sein höchsteigenes Apostasy Label Monat für Monat an guten bis überragenden Output abliefert, ist a) beängstigend und b) ein Armutszeugnis für die „Großen“ der Branche, denen scheinbar so manch dicker Fisch durchs Netzt gerutscht ist. Ein ebensolcher sind definitiv die Schweden von Overtorture, die mit „At the end dead await“ schon mal eine Death Metal Duftmarke im Jahr 2013 setzen…und das, obwohl der Fünfer so richtig schön „unschwedisch“ daherkommt.
Gerade einmal eineinhalb Jahre alt ist die Band und dennoch klingen sie wie alte Hasen, unaufgeregt, sautight und vor allem herrlich erfrischend, denn im Gegensatz der meisten todesbleiernden Gesellen aus dem hohen Norden verpacken Overtorture ihren Elchtod nicht im urtypisch dumpfen Gewand mit Minimum gefühlten 20 tiefer gestimmten Oktaven, der so prädestinierend für die Szene ist, sondern setzen soundtechnisch auch mal auf ein fettes Thrashbrett der Marke Legion of the damned und das ist genau der springende Punkt, der die Jungs aus Stockholm, Visby und Örebro so wahnsinnig interessant macht. Gerade dieser Sound machen Songs wie den geilen Opener „Black shrouds of dementia“, das schleppende „Murder for the masses“ oder das sehr schön an Unanimated erinnernde „Targets“ zu absoluten Hochgeschwindigkeitsgeschossen…mit Uran ummantelt. Doch nicht nur die formidablen Riffs können überzeugen, auch die vereinzelt eingestreuten Solopassagen, bei denen Magnus Martinsson und sein Gegenpart Andreas Hemmander ihr Können unter Beweis stellen („Towards the within“), begeistern nachhaltig, ebenso wie der schon fast progressiv anmutende und abschließende Titeltrack, bei dem sich die Schweden noch mal richtig austoben.
Richtig erquickend ist das Debüt von Overtorture ausgefallen und beweist, dass nordischer Todesstahl nicht immer gleich klingen muss. Super von der Band selbst produziert, das Songwriting passt und brutal sind die 10 Tracks allemal. Wenn die so weitermachen, wird sich der Erfolg sehr schnell einstellen, denn allein das Merch mit dem famosen Cover müsste sich prächtig verkaufen lassen.
Bewertung: erfrischend andere 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Black shrouds of dementia
02. Murder for the masses
03. Slaves to the Atom
04. The outer limits
05. Targets
06. The strain
07. The coming doom
08. Towards the within
09. Suffer as one
10. At the end dead await