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ORIGIN (2014)

"Omnipresent"

Tja, Vatertag (NICHT Herrentag, den hat man, wenn man ihn will) und was passiert? Man kann auspennen und ist pünktlich um 6 Uhr morgens hellwach. Großartig! Also was macht man da? Käffchen ins Fressbrett, schnell eine rauchen und etwas leicht Verdauliches ins Ohr. Warum nur griff ich da ausgerechnet zu Origins neustem Teilchenbeschleuniger namens „Omnipresent“? So langsam müsste ich ja nun auch wissen, dass die Amis für alles stehen, nur nicht für eingängige Mucke zum mitpfeiffen. Doch was soll’s…

Die insgesamt neun Songs (zuzüglich der drei Bridges) sind nichts für akustische Schöngeister, sonder vielmehr etwas für die Fraktion, die mit den Namen Meshuggah, Job for a cowboy oder Cattle Decapitation etwas anfangen und vor ihrem geistigen Auge Einsteins Relativitätstheorie in ihre Einzelteile zerlegen können. Aber nichtsdestotrotz gibt es unglaublich viel zu entdecken, selbst wenn man bei Formeln wie „Manifest desolate“, „Unattainable zero“ oder „The indiscrimate“ einen Taschenrechner zu Rate ziehen sollte, denn „nachvollziehbar“ ist anders. Doch wenn man sich auf diese Parabel der Quantenphysik einlässt, kann man durchaus seinen Spaß haben, denn Songs wie das kurze und mit schönen Breakdowns ausgestatte „Thrall fulcrum apex“, „The absurdity of what I“ oder das punkige und EINGÄNGIGE (jaja) „Redistribution of filth“ sind richtige Bretter, die dennoch so manche Bands aus dem Tech Death Bereich in den Wahnsinn treiben dürften. Origin haben es technisch drauf, war schon immer so, wird auch immer so bleiben und was Paul Ryan bei „Malthusian collapse“ auf seiner Sechssaitigen anstellt, geht ja mal gar nicht. Dazu das Gebelle von Jason Keyser und fertig ist die Schalttafel zum Ergründen der Geheimnisse des Universums.

Ominipresent“ ist absolut nichts für schwache Nerven und verlangte nach zweimaligem Hören eine Iboprofen 800, um das Hirn wieder ein klein wenig zu stabilisieren. Dennoch kann man, wenn man sich auf diese abgefahrene Reise einlässt, eine ganze Menge entdecken und heraushören. Ich jedenfalls freue mich, wenn Origin zusammen mit Aborted und Miasmal im November auf Rundreise kommen und Zephyrs Odem dieses Konzert in Berlin voller Stolz präsentiert. Bis dahin bleibt noch eine Menge Zeit, um die akustischen Nüsse zu knacken und die Luftgitarre zu stimmen, denn einfach wird das imaginäre mit fiedeln ganz sicher nicht. Bemerkenswert!

Bewertung: zuweilen etwas anstrengende, aber durchaus tiefgründige 7,9 von 10 Punkten

Tracklist:
01. All things dead
02. Thrall fulcrum apex
03. Permanence
04. Manifest desolate
05. The absurdity of what I
06. Source of Icon O
07. Continuum
08. Unattainable zero
09. Redistribution of filth
10. Obsolescence
11. Malthusian collapse
12. The indiscrimate

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