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OBSCURITY

Obscurity (2012)

Der bergische Löwe brüllt wieder…und zwar zum nunmehr sechsten Mal und diesmal gefiel es mir sogar, denn in Bezug auf Obscurity tat ich mich in der Vergangenheit mehr als schwer was nicht nur dem Umstand geschuldet war, dass man musikalisch zu sehr auf der Amon Amarth Schiene ritt, sondern einfach mit der für mich in keinster Weise relevanten Mucke des Velberter Fünfers lag. Ok, die Originalität haben die Viking Metaller erneut nicht mit Löffeln gefressen, doch diesmal kann man sich die heidnischen Auswüchse durchaus auch mal anhören, was beim letzten Album „Tenkterra“ kaum möglich war. Dieses Album war für mich eine reine Qual, doch dieses niegelnagelneue, selbstbetitelte Scheibchen läuft teilweise richtig gut rein.

Was auf jeden Fall gleich zu Beginn auffällt, ist die gnadenlos harte Produktion, die Obscurity mehr als gut zu Gesicht steht und die Mucke um ein Vielfaches transparenter macht. Allein das Riffing von Dornaz und Cortez kommt um ein Vielfaches brutaler zur Geltung, wie auf dem besagten Vorgänger und verleiht der Band eine Wucht, wie ich sie bis Dato von ihnen noch nicht gehört habe. Auch die Stimme von Agalaz walzt alles nieder, was sich ihr in den Weg stellt und unterstreicht die Qualität des neuen Albums nachhaltig. All diese von mir erwähnten Attribute lassen sich am besten schleppenden und tierisch abwechslungsreichen „So endet meine Zeit“, dem textlich herausragend und im Midtempobereich dahinscheppernden „Weltenbrand“ und dem (leider) unvermeidlichen AA Klon „Strandhogg“, welcher allerdings besser ist, als das gesamte letzte Album der Vorzeige-Wikinger, heraushören. Bei 11 Songs allerdings ist es schon fast unausweichlich, dass sich auch ein paar faule Früchte verbergen, die so gar nicht in den ansonst guten Kontext des Albums passen wie das heidnische Geprügel „Blutmondzeit“ oder die etwas langweilig geratenen „Germanenblut“ und „Joermungandr“. Doch die teilweise furchteinflößende Qualität des restlichen Liedguts machen diese kleinen Ausfälle mehr als wett und malen ein richtig schönes Gesamtbild.

Wer nicht kämpft hat schon verloren“ (aus „Kein Rückzug“)…wie wahr, denn Obscurity haben gekämpft und sich meine Gunst erobert. Hier wurde weder auf einen reißerischen Titel, noch auf ein überragendes Artwork Wert gelegt, sondern ausschließlich auf die Musik…und die ist teilweise herausragend, mitreißend, spannend. Dazu wirklich gute und niemals profan oder anbiedernd klingende deutsche Texte, das passt und macht Album Nummer Sechs zu einem absoluten Hörgenuß.

Bewertung: Methörner kreisende 8,1 von 10 Punkten

Tracklist:

01. In nomine patris

02. Obscurity

03. Germanenblut

04. Strandhogg

05. Ensemvarg

06. Blutmondzeit

07. Joermungandr

08. Weltenbrand

09. Fimbulwinter

10. Kein Rückzug

11. So endet meine Zeit

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