Minimalistisch gehen die Australier von Norse auf ihrer zweiten EP vor. Wer auf räudigen rauen Black Metal der alten Schule aus Norwegen und einer Portion Blackened Death steht, sollte Norse auf jeden Fall antesten.
Sechs Songs lang rattert das Underground-Gespann ihre Wut herunter. Inhaltlich huldigen die Jungs besonders dem Hass auf Menschen und dem Traum auf Weltflucht. Die Band, die sich 2005 gegründet hat, besteht aus 2 festen Mitgliedern sowie 2 Session-Musikern. 2 Full-Length-Alben können die Mannen von Down Under bereits vorweisen sowie eine weitere EP aus 2006.Das Cover gestaltet sich recht düster und erinnert mit den vermummten 2 Gestalten an die letzten Bilder von Summoning.
Mit einer Gesamtspielzeit von rund 30 Minuten ist der Umfang der EP recht ordentlich. Musikalisch sehr sperrig und schwer zu einem roten Faden zu finden, präsentieren sich die Songs. Große Spielereien finden kaum Verwendung; roh und primitiv stellt sich das Werk dar. Das Album besitzt über die ganze Spielzeit eine dunkle und hasserfüllte Atmosphäre. Norse haben mit ihrer Spielweise (z. B. den Gitarrenlinien) eine eigenständige Art sich darzustellen entwickelt und sich damit Aufmerksamkeit in diesem Musikgenre verdient.Die Drums rumpeln fröhlich vor sich hin, meist im Double-Bass-Takt und die Gitarre wurde gewollt etwas zurückgestellt, weshalb wohl auch ein wenig die teils fehlende Melodieführung zu erklären ist. Schnelle Temposprünge und eine „abgehackte“ Spielweise bestimmen die Songs.
Der geneigte Hörer sollte also ein wenig Geduld mitbringen und die Scheibe mehrmals durchlaufen lassen, um die Gesamtheit des Werks zu erfahren. Interessante Blackened Deathmetal-Band aus Australien, von welcher wir bestimmt noch einiges hören werden; die bisher aber eher ein Underground-Dasein fristet.
Bewertung: 6 von 10
Tracklist:
01. Encoded weakness
02. Disarmed Toothless Weak
03. Pest
04. Irradiator
05. True Insignifigance
06. Aimless
NORSE (2014)
"Pest" (992)