CD-Reviews N-P

NON EST DEUS – Legacy (2023)

(8.429) Maik (8,4/10) Black Metal


Label: Noisebringer Records
VÖ: 12.05.2023
Stil: Black Metal






Tja, wer nicht richtig recherchiert, ist am Ende der Doofie. In diesem Falle bin das wohl ich. Als ich in unserer Audioshow „Tales From The Hard Side“ einen Song vom aktuellen Album „Legacy“ des Bamberger Black Metal Projektes NON EST DEUS spielte, war mir doch glatt entgangen, dass sich hinter diesem Namen ein alter Bekannter verbirgt.

Und zwar ist das der Mann, der sich Noise nennt, das Label Noisebringer Records unterhält, und außer NON EST DEUS noch KANONENFIEBER und LEIÞA im Alleingang zelebriert.

Ja, auch NON EST DEUS ist seine alleinige Spielwiese, auf der er alle Spielzeuge für sich beansprucht. NON EST DEUS. Es ist kein Gott. Das ist schon mal ein Statement, mit dem ich sehr gut leben kann. Musikalisch befindet sich NON EST DEUS gar nicht so weit weg von KANONENFIEBER, wenngleich mir die Mucke hier etwas schwärzer, düsterer vorkommt.

Black Metal der klassischen Ausprägung eben, ohne sich an modernen Spielereien und, naja, Entgleisungen zu orientieren. Der Sound ist passend kalt und klirrend, kommt aber sauber ums Eck. Die traditionellen Stilelemente werden korrekt aufgearbeitet und wenn ich eine dieser Stellen höre, wo die Gitarre begleitungslos ihr minimalistisches Halbtonriffing inszeniert, gefolgt von einem Gewaltausbruch, bin ich sowieso hin und weg.

Natürlich bewegt sich die Musik in recht engem Rahmen, was der traditionellen Schwarzmetallausrichtung geschuldet ist, doch wenn man sich die Klassiker aus Norwegen und dergleichen dunkeltönender Landstriche anhört, sind diese auch oft nicht gerade ein Ausbund an Varietät und punkten gerade deswegen.

Textlich widmet sich NON EST DEUS, wie der Name andeutet, der Religionskritik. Allerdings nicht mit Haudraufattitüde oder Dämonenadoration, sondern eher auf philosophische Art. Nietzsche fällt mir da ein, dessen Texte „Der Antichrist“ oder „Götzendämmerung“ teilweise recht hart (aber verdient) mit der Balkensepp-Sekte umsprangen.

Da „Legacy“ schon das vierte Album von NON EST DEUS ist, kann auch keiner behaupten, dass Noise hier auf der KANONENFIEBER- Welle reitet. Dazu sind die drei Projekte, trotz offensichtlicher musikalischer Verwandtschaft, thematisch doch recht weit auseinander. Sieben Alben innerhalb von fünf Jahren dazu noch etliches an Singles und Ähnlichem, verortet Noise definitiv in die Liga der Workaholics, zumindest im musikalischen Bereich. Den Eindruck, dass er sich dabei verzettelt, habe ich eigentlich nicht.

Und wenngleich „Legacy“ teilweise etwas über Längen verfügt, haben wir hier doch ein recht gutes, traditionell eingenordetes (sic!) Black Metal Album, welches den Freunden der alten Schule dieser Spielart metallischer Betätigung die eine oder andere tiefe Kerbe in die Horchbretter schnitzen kann.

Anspieltipp: „Hiob“ und „Thousand Years Of Sand“


Bewertung: 8,4 von 10 Punkten


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