Label: Swellcreek Records
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Hardcore
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Es kommt selten vor, dass sich zwei Leute um eine EP streiten, um diese reviewen zu dürfen. Zum Glück bin ich Chef und von daher stand es schon vorher außer Frage, dass die neue EP der Stendaler Hardcoreler von New hate rising in meinem Ordner landete und nicht in dem von Jette. So sei es, so ist und so bleibt es…und ich glaube nicht, dass Jette anders bewertet hätte als ich, denn die vier auf dieser EP befindlichen Coverversionen sind ein Beispiel dafür, wie frisch, sauber und unfassbar heavy deutscher Hardcore anno 2014 klingen kann.
Nun sind die Jungs ja nun in der Szene schon lange keine Unbekannten mehr, begeisterten unsere Redaktion bereits mit ihrem Album „Paint the town red“, welches von Jette Anfang des Jahres mit 8,5 Punkten veredelt wurde und sind jetzt in der komfortablen Situation, ein paar Szenekollegen mit ihren eigenen Interpretationen bekannter Gassenhauer zu huldigen. Beginnen tun sie mit „Broken mirror“ von Final prayer von ihrem 2006er Album „Right here, right now“, der in typischer New Hate rising Manier richtig heftig runtergezockt für mächtig Schwung in der Ferse sorgt. Dazu die fetten Breakdowns und schon kocht der Pit. Mein persönlicher Favorit ist der Rise from above Kracher „Best of times“, den die Rostocker 2010 auf ihrem Scheibchen „Phoenix“ bereits hervorragend intonierten, nun aber bedingt durch ihre Kollegen noch einen Tick heftiger aus den Boxen ballert. Wer da ruhig stehen bleiben kann, ohne auf und ab zu hüpfen, hat kein Taktgefühl…also ehrlich. Richtig gefreut habe ich mich darüber, dass auch unsere Berliner Homies von Punishable Act zu covertechnischen Ehren kommen, doch ich finde „Für immer“ von deren 2008er Scheibe „Rhythm of destruction“ nicht ganz die richtige Wahl, haben Mike und Konsorten in meinen Augen viel fettere Pfeile im Köcher, doch auch hier ist die Umsetzung mehr als gelungen. Als vierten und letzten Track wird „Brothers of steel“ so umarrangiert, dass sich die Saalfelder Crackdown mal überlegen sollten, ihre Songs zukünftig von NHR eintrümmern zu lassen. Nichts gegen die Qualität der Jungs, die ich ebenfalls schon mehrfach live bewundern durfte, doch was NHR aus dem Song machen, ist schon aller Ehren wert und übertrifft mit seiner Heavyness das Original bei weitem.
Ich finde generell Coverversionen klasse, bei denen weniger versucht wird, so nah wie möglich am Original zu bleiben, sondern die covernde Band versucht, den Songs ihren ureigenen Stempel aufzudrücken. Das haben New Hate Rising auf dieser famosen EP komplett geschafft. Man hört förmlich den Spaß, den die Jungs beim recorden gehabt haben müssen und dieser überträgt sich sofort auf den geneigten Hörer. HC at it’s best und dafür sollte jeder ein paar Flocken übrig haben. Freu mich schon darauf, die Jungs mit diesen Songs bald mal wieder live bewundern zu dürfen.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Broken mirror (Final prayer)
02. Best of times (Rise from above)
03. Für immer (Punishable act)
04. Brothers of steel (Crackdown)
NEW HATE RISING (2014)
"German hardcore (EP)" (1.363)