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MORK – Dypet (2023)

(8.256) Patrick (7,5/10) Black Metal


Label: Peaceville Records
VÖ: 24.03.2023
Stil: Black Metal






MORK sollten dem geneigten Schwarzmetaller eigentlich geläufig sein, denn schließlich treibt die Band um Hauptsongwriter Thomas Eriksen schon seit 2014 ihr Unwesen im schwarzen Untergrund und wuchtet nun mit „Dypet“ bereits das sechste Album aus den norwegischen Wäldern. Ich muss gestehen, dass ich die bisherigen Veröffentlichungen immer gut hören konnte, aber für den ganz großen Wurf im Genre des nordischen Black Metals fehlte irgendwie immer ein klein wenig der Biss, um bei mir einen direkten Volltreffer zu erzielen.

Prinzipiell ist das auch beim neuen Album so und demnach hat sich im Bandsound nicht allzu viel verändert. Die Marschrichtung ist immer noch ganz klar Black Metal der alten, norwegischen Schule und weiterhin agiert die Band in weiten Teilen für meinen Geschmack ein bisschen zu zahm und hält sich etwas zu viel im Midtempobereich auf, was letztendlich wieder den oben angesprochenen Biss vermissen lässt. Es könnte einfach etwas mehr rasen und scheppern im Gebälk. Diese Tatsache ist wohl auch hauptsächlich meinem persönlichen Gusto geschuldet und deswegen soll an dieser Stelle auch genug Kritik ausgeübt sein, denn „Dypet“ ist trotz der angebrachten Beanstandung meinerseits, tatsächlich kein schlechtes Album geworden. Ganz im Gegenteil. Das neue Werk der geschminkten Nordmänner offenbart sogar einige richtige Hits.

In diese Kategorie fällt z.B. der zweite Song „Forfort Av Trulen“ und dieser weiß den Hörer mithilfe der wunderbar umgarnenden Gitarrenmelodien sofort zu packen. Das locker treibende Tempo geht sofort in Mark und Bein, animiert die müden Knochen und setzt einen zuckenden Bewegungsdrang frei. Ganz großer Pluspunkt sind die Vocals, schließlich werden die artikulierten Laute schön knarzig, herrlich trocken und sehr zu meiner Freude, in Landessprache vorgetragen. Ich liebe Black Metal in skandinavischer Mundart. Das passt einfach zu dieser Mucke wie der berühmte Arsch auf den Eimer.

Das folgende „Svik“, steht seinem Vorgänger in nichts nach und so präsentiert uns die Band auch hier wieder eine enorm genial gespielte Leadgitarre, welche einem bereits nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Kopf weichen möchte. Wer seinen Black Metal nicht überzogen hart haben möchte, aber in epischen Hymnen total aufgeht, der kommt mit diesen Beiden Hymnen definitiv voll auf seine Kosten. Leider wird dieser hohe Standard nicht auf der ganzen Albumdistanz gehalten und so klingt das siebeneinhalb Minütige „Et Kall Fra Dypet“ in meinen Ohren etwas zerfahren, ja fast progressiv. Auch „Hoye Murer“, bei dem die Band Unterstützung von HJELVIK (ex-KVELERTAK, ex-DJEVEL) bekommt, geht eher sperrig ins Ohr und sorgt dort für wenig Nachhall.

Erst mit dem stellenweise zäh dahinkriechenden „Bortgang“ kriegt die Band wieder die Kurve und lässt erneut diese großartigen Gitarrenharmonien durchblitzen, denn wie oben bereits festgestellt, sitz genau hier die große Stärke von MORK. Dieses Melodieverständnis ist wahrhaft grandios. Zum Abschluss von „Dypet“ bündeln die schwarz/weiß getünchten Herren nochmal all ihre Stärken und schenken dem Hörer ein weiteres Highlight. Vermehrter Blastbeateinsatz (endlich) und sanfte Tastentöne leiten uns in „Tilbake Til Opprinnelsen“, bevor der Song wieder ins Midtempo fällt und mit epischen Chören für mächtig Eindruck sorgt. Ein großartiger Rausschmeißer.

Der Sound der Scheibe geht völlig in Ordnung, ist nicht zu geschliffen und glatt und arbeitet perfekt mit den, für diese Art Musik so nötigen Ecken und Kanten. Allen Instrumenten wurde der nötige Raum gegeben und sogar der Bass weiß sich permanent durch den Rest der klassischen Instrumentalisierung hindurchzuspielen. Dazu ein höchst stimmiges „Kittelsen-artiges“ Artwork aus der Feder von David Thiérrée und fertig ist ein rundum stimmiges Gesamtpaket, welches ab und an mal gerne etwas mehr auf die Pauke hätte hauen dürfen, sprich, etwas mehr nordische Raserei hätte „Dypet“ sicherlich gut getan und für mehr Abwechslung gesorgt. Dennoch liefern MORK ein wirklich hochwertiges Black Metal Album ab, welches den ein oder anderen Hit vorzuweisen hat. Der geneigte Schwarzmetaller sollten die Scheibe unbedingt anchecken!

Anspieltipps: “Forfort Av Kulden” und “ Tilbake Til Opprinnelsen”


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


TRACKLIST



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