MORAST - Fentanyl (2025)
(9.407) Niclas (7,5/10) Black/Doom Metal
Label: Ván Records
VÖ: 07.02.2025
Stil: Black/Doom Metal
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Sechs Jahre sind eine ziemlich lange Zeit. So viel Zeit ist seit dem letzten MORAST-Album vergangen. Seitdem hat sich bei den westfälischen Black-Doomstern einiges verändert: ein Vertrag mit Van Records und, zweifellos deutlich schwerwiegender, der Weggang von Frontmann F. der den düsteren Hymnen der Band auf dem ersten Album seine Stimme lieh. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwierig es sein kann, Bandmitglieder zu ersetzen, ich kann mir kaum vorstellen, wie hart es wohl sein muss, quasi ein neues Gesicht für die Band zu finden.
Glücklicherweise hat man mit ENDSTILLE-Screamer Zingultus einen wahrlich exzellenten Ersatz gefunden, der die Songs von MORAST auf ein neues Level der Professionalität hebt. Ich würde gar argumentieren, dass „Fentanyl“ eine seiner besten Gesangsperformances ist. Von furiosem Black Metal-Gekreische und hasserfüllte Growls bis hin zu ominösem Klargesang findet sich hier die ganze Bandbreite der Extreme-Metal-Stimmkunst wieder und verleiht der Musik von MORAST vorher nicht gekannte emotionale Tiefe. Vor allem Songs wie „Aratron“ und „On Pyre“ zeigen die ganze Bandbreite von Zingultus‘ Vokalkunst.
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Derweil besinnt sich der Rest der Band auf alte Tugenden. Alle Songs sind dröhnende Midtempo-Doomwalzen, die donnernd über den Hörer hinwegfegen. Der basslastige Sound erinnert fast schon ein wenig an Schwedendeath-typische Kettensägenriffs, nur mit einer deutlich schwarzmetallischen Einfärbung. Zur Schaffung einer bedrückend düsteren Atmosphäre ist der Sound durchaus effektiv, jedoch fallen MORAST erneut in eine Falle, die bereits mein Vergnügen der Vorgängeralben deutlich schmälerte: Das Songwriting ist mir ein kleines Bisschen zu monoton und kommt selten aus dem Midtempo-Trott heraus. Einzelne Titel verschwimmen im Gesamtkontext des Albums einfach zu stark und bleiben nicht dauerhaft hängen. Dabei kommen die einzelnen Songs für sich genommen alle gut, nur das ganze Album am Stück zu hören ist mir persönlich oft etwas zu viel.
Auch wenn „Fentanyl“ es wahrscheinlich nicht mein persönliches Lieblingsalbum werden wird, so haben MORAST hier doch erneut ein grundsolides Werk geschaffen, das jeden Fan mit Sicherheit glücklich stimmen wird und einen entscheidenden Fortschritt in der Bandgeschichte darstellt.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Of Furor And Ecstasy
02. Aratron
03. Walls Come Closer
04. A Thousand And More
05. Akasha
06. On Pyre