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MINISTRY

Relapse (2012)

Drei Jahre also konnte Mastermind Al Jourgensen seine Füße stillhalten, um dann doch 2011 die Rückkehr zu verkünden und nun mit „Relapse“ Album Nummer 13 abzuliefern, welches im Gegensatz zum letzten regulären Ministry Album „The last sucker“ von 2007 (das Cover Up Album zähl ich mal als Gimmick) mal wieder richtig brummt und ballert. Veröffentlicht über sein hauseigenes Label 13th planet hat sich die Truppe in der letzten regulären Besetzung wieder zusammengefunden und zehn Tracks eingetütet, die nichts an Biss und Aggressivität eingebüsst haben.

Nachdem George W.Bush nicht mehr als alleiniges Feindbild herhalten kann und man im Allgemeinen dachte, dass dadurch die Ministry’sche Grundlage für famoses Keifen nicht mehr gegeben sein könnte, haben sich Al und seine Mannen scheinbar auf alle Republikaner eingeschossen, die in verschiedenen Samples zu Wort kommen, allen voran konnte ich scheinbar Sarah Palin erkennen. Dennoch ist die Mucke vorrangig zu begutachten und die ist seit „Rio grande blood“ mal wieder richtig heavy geworden. Tommy Victor, der mit vier Credits erneut der Kongeniale Partner der ehemaligen Drogenvernichtungsmaschine ist, schreddert sich gemeinsam mit Mike Scaccia durch die Songs und hinterlässt teilweise verbrannte Erde, vor allem beim Titelsong, der teilweise an „Just one fix“ erinnert und der ersten Single „Double tap“, mit einem tollen Sithar Solo zum Ende hin. Der Drumcomputer rödelt ohne Ende, ist als solches auch erkennbar und bei „Kleptocracy“ gibt es einen schönen Chor zu bewundern. Textlich passend wie Arsch auf Eimer ist auf jeden Fall die S.O.D. Coverversion ihres Hits „United forces“, der selbst 27 Jahre nach seinem Entstehen immer noch knallt. Eher negativ ist, wie eigentlich immer, die irgendwann einsetzende Monotonie, wo man als Zuhörer unweigerlich das Gefühl bekommt, immer das Gleiche zu hören. Dies kann man aber als Trademark und eiskaltes Kalkül Ministry’s, die eigentlich selten in ihrer Karriere etwas Anderes gemacht haben.

Ich mag „Relapse“, dennoch ist das Album in meinen Augen erneut kein Meisterwerk in der Historie von Ministry. Spaß macht das Teil dennoch allemal, vor allem die spoken words Einlagen von Meister Jourgensen…vor allem wie er sich über die Mechanismen des Musikbusiness beim Opener „Ghouldiggers“ auslässt. Dafür ist allerdings ein fundiertes Sprachwissen erforderlich.

Bewertung: industrielle 7,6 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Ghouldiggers

02. Double tap

03. Freefall

04. Kleptocracy

05. United forces

06. 99 percenters

07. Relapse

08. Weekend warrior

09. Git up get out’n’vote

10. Bloodlust

11. Relapse (Defibrilator Mix)

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