MELLOM – The Empire of Gloom (2025)
(9.364) Clemens (6,5/10) Black Metal
Label: Folter Records
VÖ: 13.02.2025
Stil: Black Metal
Das Debut-Album „The Empire Of Gloom” des Duos MELLOM aus Frankfurt am Main bereitet mir Kopfschmerzen und ich weiß ob ich es gut oder schlecht finden soll und kann. Die gesamte Zeit der mehreren Durchläufe, die ich dem Album gewidmet habe, schwirrte schon die gesamte Zeit ein Aufhänger in meinem Kopf herum, nämlich was passiert, wenn ARCH ENEMY Death Metal angehauchten Black Metal machen würden?
Die Antwort liegt da in diesem Fall auf der Hand, es würde meiner Meinung nach wie das Debut der Truppe MELLOM klingen. Nur ist das gut oder schlecht? Ich bin kein besonderer Fan von ARCH ENEMY, genieße aber dennoch gerne ab und zu den ein oder anderen Hit und hier kommen wir schon zu einem der ersten Überschneidungen, nämlich die Tracks des Album. Die Songs sind gut komponiert, wirken aber ein wenig einfallslos, bzw. zu kalkuliert und vorhersehend komponiert, damit es auch ordentlich, aber eben ohne Ecken und Kanten und zusätzlich dazu vor Allem schnell an Gefallen finden soll. Das funktioniert ggf., ist aber für mich auf Dauer dann einfach zu belanglos, bzw. wirkt bei einigen Titel nach Lückenfüller, bzw. dass man sich auf den 1 oder anderen Hit der Platte nur konzentriert hat und der Rest nur Füllwerk ist, wie es eben genannte große Band meines Erachtens auch handhabt.
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Ein weiteres Indiz zum Vergleich ist der Sound der Platte, welcher wirklich Druckvoll und ordentlich aus den Boxen kracht, bei dem man auch ab und zu mit abgeheben kann, aber ebenso auf Dauer dann irgendwie zu leblos und steril ist und somit an Substanz verliert. Dies ist ein grundsätzliches Problem vieler aktuellen High-End Produktionen und kann gut und gerne auch als Stilmittel dienen, passt aber nicht in jedem Fall, auch wenn es hier zu funktionieren scheint, aber mich nicht komplett mitnehmen kann.
Gesanglich haben wir natürlich nicht nur den 3ten Punkt, da es sich auch hier um eine Dame am Mikrophon handelt, sondern das mich die Stimme an manchen Stellen einfach wirklich wie eine „Black Metal Alissa“ erinnert. Dies ist alles andere als negativ gemeint und beinhaltet den Pluspunkt, dass sich Frontfrau Skadi auch auf diese Art des Singens konzentriert und nicht irgendwelche Clean Einlagen und Co mit einbaut, die das Album dann letzten Endes dann wirklich in die 0815 Black Metal Kitsch und Klischee-Ecke getrieben hätte. Ich habe beim ersten Durchlauf tatsächlich sowas befürchtet, aber es ist zum Glück nur bei ein paar Flüster und Synthiegesangseinlagen geblieben
Nach den 3 Indizien kommen wir also zum Fazit, ist ARCH ENEMY auf Black Metal eine gute Idee? Ja und MELLOM gehen da in die richtige Richtung, wenn Sie die negativen Eigenschaften bzgl. Sound und Songstruktur, bzw. den Fokus auf die ein oder andere Single nicht mit übernehmen würden. Daher ist dieses Erstlingswerk also wirklich eine spannende Sache und ich bin gespannt ob und wie es in der großen weiten Welt Anklang finden wird!
Anspieltipps: „The Ruins Inside Of Me“
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The Ruins Inside Of Me
02. Rules Of The Universe
03. The Last Dance
04. Burden
05. The Empire Of Gloom
06. Feed The Machine
07. Beyond The Endless Waves
08. Hunting
09. Despair