MALADIE - For we are the Plague (2023)
(8.640) Olaf (10/10) Avantgarde Metal
Label: Apostasy Records
VÖ: 24.11.2023
Stil: Avantgarde Metal
Der Köppler ist ein Bekloppter, ein unfassbarer Irrer! Nicht nur, dass der Kopf hinter Maladie innerhalb von 3 Jahren und 2 Monaten vier Alben veröffentlicht hat, sondern mich damit auch in die Bredouille bringt, erneut die Höchstnote zücken zu müssen, denn alles andere würde dem musikalischen Genius dieses überragenden Musikers nicht einmal ansatzweise gerecht werden.
„For we are the plague“ heißt also Album Nummer 7 und so langsam sollten sich die Musikfachleute in dieser Welt eingestehen, mit was für unfassbarer Musik sie es hier und auch damals schon zu tun haben. Glaubt Ihr nicht? Dann lest mal alle unsere 10 Reviews, die wir seit dem Erscheinen von Maladie auf der musikalischen Bildfläche bereits verfasst haben.
Wie kann man die neue Scheibe nun am besten beschreiben, um sie interessierten Musikfans schmackhaft zu machen? Auf jeden Fall sollte man sämtliche Scheuklappen ablegen und sich auf die kranke akustische Welt des Björn Köppler einlassen, der mit seinen kongenialen Partner in Crime, Déhà und vor allem Bläser Hauke Peters, der in alles reinpustet, was eine Öffnung hat (IHR FERKEL!!!!) eine Klangwelt erschaffen hat, die man schwer greifen kann.
Es gibt elektronische Versatzstücke, Rock’n’Roll mit ein paar Sisters of Mercy Vibes („With one Voice“), im Mittelteil des extrem langen aber niemals langweilig werdenden „Ghost of the spaceless Void“ erkenne ich ein wenig Coldplay (sic!) und den Opener „Antimundane“ kann man am besten mit „Voivod meets Black Metal“ umschreiben. Dazu gibt e Querflöten und unfassbar viel Saxophon, welches seit je her zum musikalischen Repertoire dieser außergewöhnlichen Musik gehört.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist der Umstand, dass im Vergleich zu den Frühwerken die Songs von Maladie immer nachvollziehbarer werden, niemals aber zu Lasten der Magie, des Irr-und Wahnwitzes und vor allem der kompositorischen Genialität des Bandkopfes. Wofür andere Bands Jahre brauchen, scheint Björn locker von der Hand zu gehen. Grenzen gibt es keine und es ist immer wieder spannend mitzuerleben, wohin die Reise dieser unglaublich innovativen und künstlerisch wertvollen Band noch gehen wird.
Interview von 2022 zum letzten Album
Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn ich sage, dass Herr Köppler mit seinem Baby Maladie so langsam in die Umlaufbahn eines Devin Townsend einschwenkt und dessen Sphären erreicht. „For we are the Plague“ ist das Meisterwerk, die schöpferische Krone des stillen Pfälzers, bei dem man aber sicher sein kann, dass er im Laufe der noch hoffentlich lange anhaltenden Karriere die Messlatte noch weiter erhöhen wird, bis diese in der Stratosphäre liegt, denn The Sky is here nicht the Limit!