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MALADIE

Plague within (2012)

Cornelius Althammer weiß anscheinend auch nicht, was er will. Entweder pennt er bei dem Doom Göttern von Ahab hinter seinen Kesseln fast ein, oder er renkt sich beim Hochgeschwindigkeitsgebolze der Ludwigshafener Allstar Band (ick nenn die jetzt einfach mal so...) Maladie die Schultergelenke aus. Neben ihm scheinen die beiden Tombthroat Barden Björn Köppler und Alexander Wenz trotz des gerade veröffentlichten „Eden apocalypse“ an Langeweile zu leiden, denn wie sonst ist dieser kreative Output zu erklären? Komplettiert wird das Kollektiv mit Deviant messiah Brüllwürfwel Deha, Mark von Spheron und Blindflug Saitenhexer Bernd Wener und schwupps…fertig ist das Werk namens „Plague within“, welches ohne Zweifel zu einer der herausragendsten Black Metal Veröffentlichungen dieses Jahres zu zählen ist.

Eines rufen uns die Vorderpfälzer gleich vor dem ersten Höreindruck wieder ins Gedächtnis nämlich den Umstand, dass selbst im Französischen die hässlichsten Worte noch nach Rosen duften, denn Maladie hört sich auf jeden Fall besser an als „Krankheit“, obwohl die Ideen des düsteren Sechsers durchaus teilweise als solche zu bezeichnen sein könnten. Mit einer Piano Bridge, die wie alle Klavierpassagen von Deha höchstpersönlich eingetippt wurden, beginnend schreddert der Sechser danach ohne großartige Vorankündigungen los und zeigt mehr als deutlich, wie abwechslungsreich Schwarzmetall sein kann. Die unverminderte Härte, die sich als Sperrfeuer durch den Opener „Animus fatalis“ fräst, wird seiner deutschen Übersetzung mehr als gerecht…Der Geist des Tödlichen. Der wabert tatsächlich permanent über der immensen Soundwand Maladie’s, die allerdings durch den Wechselgesang keifend/clean immer wieder aufgelockert wird. Ein höchst ungewöhnlicher und bemerkenswerter Beginn. Zum Luft holen greift erneut Deha in die Tasten, um danach im neunminütigen „Yersinias pestis“ mit seiner Stimme dem schleppenden und mit einigen überraschenden Wendungen ausgestatten Song die gewisse Würze zu verleihen. Ehrlich, die neun Minuten verflogen wie ein Karnickelfurz im Wind. Ebenfalls großartig. Um allerdings den musikalischen Wahnsinn/das Genius greifen zu können, müsst Ihr Euch das etwas gemäßigt beginnende „1979“ reintun. Was nach einer dunkel angehauchten Thrash Granate klingt, entwickelt sich von einem Sturm zu einem furchterregenden Orkan, der alles hinwegfegt. Ein Meilenstein! Nehmt Euch Zeit für dieses Album, denn seine ganze Urgewalt entfaltet es erst nach einer Weile.

Oft genug verwende ich den Passus „die haben ja das Rad nicht neu erfunden…“ Irrtum! Maladie haben es und heben den Black Metal auf ein neues Niveau. Abwechslungsreich, ergreifen, krank…selten lagen Genialität und Wahnsinn so dicht beieinander wie auf „Plague within“. Alle an diesem Meilenstein beteiligten Musiker können sich selbst auf die Schulter klopfen und stolz auf dieses Epos blicken, welches hoffentlich bei den Käufern ebenso einschlagen wird, wie Vogelscheiße auf einem frisch gewaschnen Auto. Das exzellente Coverartwork ist ein weiterer Kaufanreiz für dieses fulminante Erstlingswerk. Glückwunsch an Apostasy Records für ein weiteres, überragendes Highlight in ihrer Produktpallette. Die restlichen 0,5 Punkte gibt es für die zweite Scheibe…

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Animus fatalis

02. Imperditus

03. Yersinia pestis

04. Pes equinovarus

05. Morbus

06. 1979

07. Trangressus

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