KROMLEK – III–III | UPPHAF (2024)
(9.223) Clemens (7,5/10) Pagan Metal
Label: Trollzorn Records
VÖ: 14.11.2024
Stil: Pagan Metal
Nachdem KROMLEK im letzten Jahr, so mag ich mich erinnern, 2 bis 3 vereinzelnde Shows gegeben hat, war es ja fast schon klar, dass es nicht einfach nur ein Live Comeback seit Jahren sein wird, sondern das da mit Glück ggf. mehr dahinter steckt. Und mittlerweile können wir das Ergebnis davon in den Händen halten und es ist weitaus umfangreicher, als gedacht! Gut das ich vor kurzem mit dem aktuellen WINTERSUN Album Übung in solchen Dingen habe. Wobei, wenn ich den Namen schon in den Raum werfe, sind in den epischen Passagen von unter anderem „Þursöld I – Gigantenwelle“ ein paar kleine Ähnlichkeiten zu verspüren.
Aber immer mit der Ruhe und nicht gleich mit dem Kopf durch die Wand, wobei, die Band macht es ebenso und verzichtet beim ersten Album „III – III“ auf ein Intro und Co und blastet sondern gleich munter drauf in alt bekannter Pagan Manier los! Aber Moment mal, erstes Album? Ja richtig, wie anfangs erwähnt, bekommt ihr mit dem 2024 Release der Band eine ordentliche Portion KROMLEK. Nämlich in Form von 2 Alben, zum Einem „III – III“, welches dem Hörer neues Material um die Ohren schlagen wird und zum Anderen „UPPHAF“, welches ältere Titel der Bandgeschichte neu interpretiert und aufgenommen beinhaltet und somit den Werdegang der Truppe noch einmal mit aktuellem Standard und Know-How festhalten möchte.
Fangen wir aber erstmal der Reihe nach mit „III – III“ an, bzw. haben wir das ja schon ein wenig getan. Die neuen Titel sind kräftig und bombastisch, so wie man die Band ggf. aus alten Tagen in Erinnerung hatte, kommen aber dennoch ein wenig mehr ausschweifender, auskomponierter daher. Zumindest kommt es mir so vor, macht aber Spaß sich anzuhören. Man bekommt dennoch aber zugleich auch den Charme der deutschen Pagan Metal Szene zu spüren, was für ein wenig Nostalgie sorgt und daher ggf. auch mich und meine Anfänge reizt. Hier muss ich bei dem ein oder anderen Titel gleich an Bands wie VRANKENVORDE, RIGER und Co denken.
Es geht teilweise schnell und gnadenlos in den Titeln zu werke, hat aber dennoch die Eingängigkeit in Melodien von Refrain und diversen Unterbrechungen innerhalb der Titel, was die Musik einfach aus macht. Dazu wirklich teils epische Gitarrenläufe gepaart mit gewaltigen Screams, was einfach perfekt ineinandergreift und sich vermischt („Þursöld III – Nunatak“)! Es hat schon seinen Grund warum einige Bands aus dieser Zeit groß auf den einschlägigen Festivals und Shows die Massen begeistert haben und zeigt mir mit dem neuen Songmaterial auf, dass es weiterhin noch so sein kann, bzw. das Handwerk sich dennoch von evtl. jüngeren Nachzüglern in der Qualität unterscheidet.
Dennoch schwächelt das Ganze aber auch ein wenig in der gesamten Masse, wenn man zu viel des Gleichen aufeinander packt. Es ist schön sich anzuhören, aber auf Dauer, bzw. beim mehrmaligen Durchhören, fehlt es dann doch teilweise an Alleinstellungsmerkmalen der einzelnen Titel an sich. Der Wiederspielwert fehlt einfach, um es kurz zu sagen. Zumindest bei mir, die Spannungs und Freudekurve ist Anfangs wirklich sehr hoch, fällt aber mit jeder Minute und tut sich schwer sich auf ein Level einzupegeln. Daher schließen wir das Kapitel „III-III“ mit guten und verdienten 7,0 Punkten ab und freuen uns, dass es nochmal neues Material gegeben hat, womit unterm Strich Jahre lang ja niemand gerechnet hat, bzw. konnte.
Und wenn sich ein Kapitel schließt, öffnet sich bekanntlich ja das nächste und somit kommen wir zu „UPPHAF“, welches für mich wirklich als ein separates, bzw. ein weiterer Best-Off Release angesehen werden kann und muss. Es ist bei weitem keine „Bonusbeigabe“, allein vom Aufwand und der Songauswahl her. Hier steckt mindestens genau so viel Arbeit drinnen, als bei einem insgesamt neuen Album, auch wenn die originalen Titel natürlich schon vorhanden waren.
Aber die Band hat sich noch einmal zusammengesetzt, eben diese „bekannten“ Titel ausgewählt, neu überarbeitet und produziert, was bei weitem kein Ding der Verständlichkeit ist. Vor allem in der heutigen Zeit des Trends von Remaster, Neuauflagen und Co. Die Titel zeigen dabei auch sehr gut auf, was ich im ersten Teil mit dem deutschen Pagan Metal Charme meinte, welcher eben wirklich hierzulande einprägsam sich gebildet und weiterentwickelt hat. Zugleich zeigt diese kleine Zeitreise auch den weg zum nun aktuellen Album „III – III“ gut auf, inwieweit sich die Band weiterentwickelt hat und sich weiter aufgebaut und formierte.
Hinzu kommen natürlich auch die ein oder andere Überraschungen, welche nun einmal bei Neuinterpretationen von bekannten Titeln dazu gehören, diesen aber gut tun, welche ich aber auch nicht vorweg nehmen möchte, damit jeder selber diese entdecken kann und darf, weshalb ich mich ein wenig drumherum und wage halte.
Es ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt alles im selben Stil und Soundgewand hören zu können, wodurch die Qualität natürlich deutlich gesichert ist. Hinzukommt, dass die Band sich natürlich Höhepunkte, bzw. spezielle Titel herausgesucht hat, wodurch die auch im ersten Teil erwähnte Spannungskurve und Co deutlich weiter oben bleibt, weshalb ich auch schlussendlich diesem 2ten Kapitel locker einen Punkt mehr geben werde, auch wenn es mich nicht komplett vom Hocker haut, so ist es eben im Vergleich zu „III – III“ das „stärkere“ Album für mich.
Gesamtfazit also 7,5 Punkte für ein starkes Comeback Doppelalbum, dass man jedem Fan der Szene und Band einfach nur als Pflichtkauf ans Herz legen kann. Hier bekommt man definitiv was drauf steht mit all seinen typischen Höhen, aber auch Tiefen
Anspieltipps: „Þursöld I - Gigantenwelle“, „Þursöld III - Nunatak“,
Bewertung: III -III (7,0/10) | UPPHAF (8,0/10)
TRACKLIST
Tracklist III - III:
01. Þursöld I - Gigantenwelle
02. Þursöld II - Seismonade
03. Þursöld III - Nunatak
04. Ek, Gangleri
05. Totem Tales I - I tidevarvet av u
06. Totem Tales II - aRktur
07. Totem Tales III - AlgyR
08. Strandhögg pt. IV - Ráns Schattenpass
Tracklist Upphaf:
01. KromleK
02. Träskens Näve
03. Strandhögg pt. I - Drachen im Nebel
04. Strandhögg pt. II - Gefolgschaft der Gezeiten
05. Herjan
06. Grim Omens
07. Mantikor
08. Moritvrvs Immortalis