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ENEMY INSIDE - Venom (2025)

(9.352) Olaf (7,5/10) Modern Metal


Label: RPM
VÖ: 28.02.2025
Stil: Modern Metal






Es gibt Bands, die finden ihren Stil, bleiben dabei und werden nie langweilig. Und dann gibt es Enemy Inside, die sich mit jedem Album weiterentwickeln, aber dabei keine Zweifel lassen, wo sie herkommen. Seit ihrem Debüt "Phoenix" im Jahr 2018 hat die Aschaffenburger Truppe um Frontfrau Nastassja Giulia einen rasanten Aufstieg hingelegt. Millionen von Streams, große Festivals, Europatouren – die Band hat sich eine treue Fangemeinde erspielt. Mit "Venom" legt das Quartett nun Album Nummer drei vor und kombiniert modernen Alternative Metal mit Metalcore-, Industrial- und Pop-Elementen. Das klingt erst einmal nach einer wilden Mischung – ist es auch. Aber es funktioniert.

Bereits der Opener und Titeltrack "Venom" macht klar, wohin die Reise geht: Fette Riffs, düstere Synths und ein Refrain, der sich ins Gehirn fräst. Dass sich Enemy Inside von Bands wie Bring Me The Horizon, Bad Omens oder I Prevail inspirieren lassen, ist offensichtlich. Doch sie kopieren nicht, sondern bauen ihr eigenes Soundkonstrukt, das absolut massentauglich ist, ohne seelenlos zu wirken.

"Sayonara" fällt besonders ins Auge – ein Song, der sich mit online geäußerter Kritik an der Band auseinandersetzt. Der Song ist frech, druckvoll und bringt mit seiner Mischung aus treibendem Metalcore und eingängiger Hook ordentlich Laune. Sicherlich kein Meilenstein der Musikgeschichte, aber definitiv ein Track, der live für Bewegung sorgen wird. Eine Verbindung zu Labelkollegen April Art ist dabei nicht von der Hand zu weisen – beide Bands wissen, wie man moderne Härte mit poppigen Melodien verbindet.

Doch Enemy Inside können nicht nur auf die Zwölf. "What We Used To Be" zeigt ihre melancholische Seite und erinnert an Holding Absence oder Paramore, während "Fuck That Party" mit Elektrobeats und Clawfinger-Frontmann Zak Tell als Feature-Gast eine andere Facette präsentiert. "Dirt On My Name" wiederum lässt R&B- und Deathcore-Elemente durchschimmern, und mit "I’d Rather Be Dead" kommen sogar Darkwave-Synths ins Spiel. Klingt nach einem wilden Genre-Mix? Ist es auch. Doch erstaunlicherweise wirkt das Album nicht zerfahren, sondern durchdacht und stimmig.

Es ist nicht zu überhören, dass Enemy Inside mit "Venom" ein junges Publikum ansprechen. Die Produktion ist lupenrein, das Songwriting auf Nummer sicher – aber warum auch nicht? Die 15- bis 20-Jährigen werden es lieben, und als musikalische Einstiegsdroge in den härteren Sound taugt das Album allemal. Sicher, manchmal ist es ein wenig over the top, aber das gehört bei dieser Art von Musik auch irgendwie dazu. Man kann dem Album schwer vorwerfen, zu glatt oder zu kalkuliert zu sein – es ist schlichtweg das, was es sein will: modernes Metal-Entertainment.

Das Album ist von vorne bis hinten voller Singles, was Enemy Inside auch selbst bewusst ist. Fast jeder Track wurde als Single ausgekoppelt, was durchaus Sinn macht – das Album ist ein Paradebeispiel für modernes Streaming-Zeitalter-Songwriting. Selbst der Pop-lastige Closer "Let Me Go" überzeugt in seinem Alternative-Rock-Design.

"Venom" ist ein modernes Metal-Album, das zwar kaum Risiken eingeht, aber in seiner Zielgruppe voll einschlagen wird. Die Produktion ist makellos, die Songs sind eingängig, und Enemy Inside beweisen, dass sie ihren Sound mittlerweile perfektioniert haben. Ich persönlich werde jetzt nicht zum Modern-Metal-Jünger, aber hörbar und spannend ist das allemal – in wohldosierten Einheiten. Wer auf modernen Metal mit Pop-Appeal steht, sollte hier definitiv mal reinhören. Alle anderen? Sollen einfach sagen: "Sayonara!"


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Venom
02. Should have knwon better
03. Sayonara
04. What we used to be
05. Fuck that Party (feat.Zak Tell)
06. Dirt on my Name (fest.Mirza Radonjica)
07. Don’t call me an Angel
08. Innocent
09. Unburn
10. I’d rather be dead (feat.Davey Suicide)
11. Let me go



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