ELLENDE – Todbringerin (2024)
(9.119) Niclas (7,5/10) Black Metal
Label: AOP Records
VÖ: 30.08.2024
Stil: Black Metal
Zu Beginn dieses Reviews möchte ich zunächst einmal meine Gedanken beim ersten Anhören dieses Albums rekapitulieren: Oh geil, ein neues ELLENDE-Album! Seit „Ellenbogengesellschaft“ sind ja auch schon wieder 2 Jahre vergangen. Klingt auf jeden Fall wieder mehr nach dem klassischen ELLENDE-Material. Vielleicht etwas zu sehr… Warte mal, das ist doch 1 zu 1 der Opening Riff von „Ballade auf den…“ Warte mal, wie heißt das Album nochmal? „Todbringerin“? Ist das etwa…
…ein Re-Recording. Wie auch schon bei der „Triebe“ EP vor einigen Jahren sind ELLENDE erneut dabei ihr altes Material wieder aufzuwärmen. Daran ist erstmal nichts auszusetzen, jedoch muss ich sagen, dass dieses Faktum in der Promo zum Album irgendwie ziemlich untergeht. Diesmal haben sich die Österreicher ihr Album „Todbringer“ von 2016 vorgenommen, um es in einer aufgehübschten Version einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sicher ist eine Neuveröffentlichung des Albums schon aus diesem Grund nicht unbedingt verkehrt, da die physischen Formate damals nur in limitierter Auflage veröffentlicht wurden und längst nicht mehr aus erster Hand verfügbar sind. Wer also die Originalversion des Albums noch nicht besitzt, kann hier guten Gewissens zugreifen.
Was aber ist mit Leuten wie mir, die die ursprüngliche Version bereits im Regal stehen haben? Nunja, auch wenn es sich hier quasi um das gleiche Album handelt, gibt es doch deutliche Unterschiede die das Re-Recording von den Originalaufnahmen unterscheidet. Zum einen ist die Produktion deutlich moderner und klarer als noch 2016, was man angesichts des zunehmenden Bekanntheitsgrades der Band sicher auch erwarten kann, genauso wie die mit zunehmender musikalischer Reife verbesserte Performance. Vor allem der Gesang wirkt deutlich variantenreicher und vielschichtiger.
An den Arrangements hat sich allerdings kaum etwas verändert und so hinterlässt „Todbringerin“ essenziell den gleichen Eindruck wie das ursprüngliche Album vor 8 Jahren. Natürlich bekommt man damit trotzdem noch ein qualitativ hochwertiges Album für sein Geld, aber für alle, die sich auf neues Material von ELLENDE gefreut haben ist es doch etwas enttäuschend, nur mit einem Re-Recording abgespeist zu werden.