Generell bezeichne ich mich gerne als Philanthrop. Ich sehe irgendwo eigentlich immer das Gute im Menschen und vor allem in der Musik…doch es gibt Tage, da geht einfach gar nichts und die dunklen Wolken ziehen sich bedrohlich über meinem Haupte zusammen. Dies geschah beim Durchhören des neuesten Machwerks der Portugiesen Disaffected, die mit „Rebirth“ ein Album vorlegen, welches so diffus und konzeptlos zusammengeschustert ist, dass es an vielen Stellen einfach nur wehtat.
Die Gruppe hat augenscheinlich trotz ihres 21 jährigen Bandbestehens keine Ahnung, wohin ihre musikalische Riese überhaupt gehen soll. Da werden Genres zusammengemixt, ein bisschen Hiervon, ein bisschen Davon, mal etwas Gegrunze, mal gewisperte Clean Vocals und dazu eine Mucke, die durch zusammengeheftete Soundfragmente besticht und einen fraglosen Redakteur hinterließ. Dazu nervt der Fünfer aus Oeiras mit ellenlangen Laufzeiten, wobei fünfeinhalb Minuten das Wenigstes und neuneinhalb die gängigste Länge der Soundcoullagen darstellt. So…und nun stelle man sich mal vor, man sitzt entweder fünf oder fast zehn Minuten beim Zahnarzt auf dem Folterstuhl…was ist schlimmer? Im Falle von Disaffected macht das keinen großartigen Unterschied, denn furchtbar sind wirklich alle Songs, mitgerechnet das komische Instrumental zum Schluss, welches zwar als Outro getarnt dennoch einen vollwertigen Song darstellen soll. Gut amüsiert habe ich mich am Ende von „Getting into the labyrinth“, bei dem man den Schluss mit „tanzenden Zombies im Zirkus“ grob umschreiben kann. Ebenso skurril mutet die Trällerelse an, die bei „Dreaming III (A nightmare)“ (wie wahr!!!) unbedingt ihren Senf dazugeben will. Wenigstens kann man bei „The rebirth of…“ (na…wem denn?) ansatzweise erkennen, dass die Band ihre Instrumente wenigstens halten kann.
Dieses Album namens „Rebirth“ ist wirklich furchtbar schlecht und verschwand auch direkt nach dieser Besprechung in der hintersten Ecke meines Archivs und wird dort wahrscheinlich auf seine Verwitterung warten. Statt gegeneinander sollten Disaffected zukünftig mal lernen, miteinander zu spielen, dann würde auch nicht so ein Wust an Undefinierbaren herauskommen. Echt gruselig. Hat mir die gute Laune verdorben…Pfui!
Bewertung: völlig grausame 2,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Mankwala (Intro)
02. C.ult O.f M.y A.shes
03. Getting into the labyrinth
04. Dreaming III (A hightmare)
05. Evilution within
06. Miracle dance
07. Our will
08. Hypnotic prophecy
09. The rebirth of…
10. 1460 steps to divine
11. Arrival (Outro)