Label: World Terror Committee
VÖ: 27.02.2015
Stil: Black Metal
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Und hier haben wir nochmals Schwarzmetall aus Griechenland auf dem Seziertisch liegen. Dass Griechenland guten Grund hat Gift und Galle zu spucken, das versteht sich von selbst. Und so erfüllen Devathorn zumindest in diesem Punkt meine Erwartungen. „Vritra“ tönt schön angepisst, nicht zu poliert, dafür aber schön roh und stellenweise auch chaotisch. Die Attitüde stimmt, so auch das corpsepaintaffine Stageacting und auch Artwork ist schön der Szene verpflichtet. Neue Impulse setzen die Griechen jedoch keine. Und wollen dies auch gar nicht.
Kein Sample-Hokuspokus oder freaky Soundspielereien. Hier wird Wert auf Authentizität und Handarbeit gelegt. Es geht nicht darum auf Teufel komm raus möglichst innovativ zu sein oder ganz schrill aufzufallen. Ich hätte mir etwas mehr Eigenheit gewünscht…etwas mehr Ausnahme von der Regel, aber das lässt der Longplayer hier etwas vermissen. Stattdessen musizieren die Mannen um Frontdeibel Althagor gekonnt und versiert in den Old School Gefilden des satanischen Metalls mit Schlagseite zum Mystischen und Antikosmischen. „Promethean Descent“ zeigt die Truppe von ihrer besten Seite: facettenreich im Songwriting, stark im Ausdruck und eine fiese Atmosphäre. Daumen hoch! Zum Glück ist das gute Teil sehr rau und dreckig produziert. Das tut allen Songs hörbar gut und ist wirklich erfrischend, denn ich meinerseits kann diese ultrateuren Hochglanzproduktionen kaum noch ernst nehmen, geschweige denn hören. So schön abgedroschen und leiernd fegen einem die Leads in „Principes Of Chaos“um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist. Und dass die Griechen auch erhaben protzen können, dass beweisen sie mit dem Mid-Tempo Killer „Sapphires Of Vritra“. Ja, Alles ist da…. Was fehlt, um diese Platte als gnadenlose Glanztat abzufeiern? Nicht viel, aber etwas sehr entscheidendes: Unverwechselbarkeit und Mut zum Risiko sich dann doch für eine noch extremere oder eindeutigere Richtung zu entscheiden. Frontmann Althagor kann sicherlich noch mehr. Das hört man. Von gutturalen Screams, über beschwörenden Cleangesang und auch kräftigem Gebrüll hat der Mann so einiges auf dem Kasten. Da würde ich mir in Zukunft noch ein deutlicheres Feature wünschen.
Hier muss man als Kritiker schon nach Fehlern suchen. Die Band strahlt musikalisch eine Entschiedenheit und so ein Selbstbewusstsein aus, dass es einem leicht macht, der Band die Attitüde abzunehmen. Ja, aus Griechenland erreichen uns auch mal gute Nachrichten. Ansonsten haben wir hier einen wirklich gutklassigen Output, der die internationale Black Metal Szene bereichert. Aber die Plattenfirma der Griechen steht ja auch für Qualität und hat oft ein sicheres Gespür bewiesen….
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Veritas Universalis
02. Doctrina Fide
03. Cathedral Of Set
04. Ars Diaboli
05. Cantibus Ad Messorem, Sanctus Mors
06. Principes Of Chaos
07. Sapphires Of Vritra
08. Verba Inermis
09. The Venomous Advent
10. Promethean Descent
11. Draco Adligat Mundi
DEVATHRON (2015)
"Vrittra" (1.450)