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DELIRIOUS (2015)

"Moshcircus" (1.821)

Label: Eigenproduktion
VÖ: bereits erschienen
Stil: Thrash Metal
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Da ist das Ding! Nachdem wir Anfang Januar schon über den Rough Mix zum kommenden Album der Hammer Thrash-Veteranen von Delirious berichtet haben, liegt uns mittlerweile das in Eigenregie fertig produzierte Album vor. „Moshcircus“ schimpft sich das Ergebnis einer Band, die mit einer Historie, die in 2015 mittlerweile 25 lange Jahre währt, aufwarten kann. Zeit um das Jubiläum entsprechend zu würdigen bleibt aber wenig, denn wie mir Sänger Markus „Betty“ Bednarek in einem kurzen Plausch verriet, arbeite man bereits an neuen Songs um Ende des Jahres evtl. noch eine EP nachschieben zu können.

Hat die Jungens da etwa wieder der Fleiß gepackt oder wurde der berüchtigte 2. Frühling eingeläutet?! Diese Frage wirft sich unweigerlich auf, liegt die VÖ des letzten Albums „Made for the violent age“ bekanntlich schon neun Jahre zurück. In der Zwischenzeit haben mit Sicherheit auch private Entwicklungen zu dieser ungewöhnlich langen Pause bis zur nächsten Veröffentlichung geführt, die aber irreversibel mit dem neuen Material für beendet erklärt wird. Wer in den 90ern mit Testament bereits durch Europa tourte, dem dürfte es auch 20 Jahre später ohnehin nicht an grundlegender Motivation und Lust auf neue Schandtaten mangeln.

Mit den insgesamt 11 Songs auf dem neuen Silberling setzt die Band entgegen anderer Bands früherer Tage nicht auf größere Entwicklungssprünge, auf „Moshcircus“ geht es wie eh und je äußerst brachial aber mit feinen melodiösen Spurenelementen versehen, zur Sache. Die Westküste lässt indes wie immer grüßen, Bands aus der berüchtigten San Francisco Bay Area wie Exodus oder besagter Testament haben selbstredend Einfluss auf das neue Riffmonstrum der fünf Hammer genommen.

Wenn wir uns schließlich dem Album zuwenden und die etwas verstörten Jahrmarkt-Klänge des Intros „Circus of mosh“ ein jähes Ende finden, trumpft das Quintett gleich mit einem der komplettesten Songs auf. „Drowning in your blood“ eröffnet das amtliche Thrash-Brett mit gepfefferten Riffattacken, stampft dazu kraftvoll und ungestüm aus den Boxen. Primär lässt Sänger „Betty“ die derben Shouts für sich sprechen. Mit „I can´t resist“ gibt es anschließend auch mal etwas keifigere Gesangsparts zu hören, die wiederum in einem extrem melodiösem Refrain enden. Auf eine neue Ebene wird der Song schließlich mit einem endschnellen Gitarrensolo gehievt. Für Tempo bürgt auch „Toxic Trace“, ein Song der mit einem fetten Groove aus den Speakern ballert und wiederum mit einem extrem heißen Solo punkten kann. Was folgt ist der Titelsong „Moshcircus“, der erst im späteren Verlauf so richtig Fahrt aufnimmt, allerdings mit einem Refrain der alten Schule im „Moshpit“ für helle Aufregung sorgen dürfte.

Insgesamt fällt auf, der Fünfer hinterlässt gerade mit den feinen Leadpassagen und den anschließenden Gaspedalattacken ordentlich Spuren beim Hörer. Genau hier liegen die Stärken des Quintetts, das verdeutlichen u.a. Songs wie das abwechslungsreiche „The neverending rain“ genauso gut wie das konstant bretternde „A memory from the past“, da wird der Nacken schon mal gepflegt durchgeschüttelt. Während „Your decision“ im Anschluss mit teils geballter Aggressivität und gehörigem Uptempo lockt, steht der längste Song des Albums „Dead men rising“ für ein Stück weit böse Brutalität, was bestens durch die tiefen Growls im Refrain zum Ausdruck gebracht wird. Die enorme stimmliche Bandbreite von „Betty“ verleiht von jeher und bis hierher eigentlich jedem einzelnen Song eine extrem eigene Note. Wie fast alle Songs zuvor tanzt auch der vorletzte Song „Bloodsucker“ im Riffgewitter freudig umher, bevor uns Delirious zum Finale mit „H.M.M.I.G.“ („Heavy Metal made in Germany“) ein uneingeschränktes Bekenntnis zum Heavy Metal aus Deutschland bescheren, schließt der Song doch mit aller metallischer Urgewalt in seinen letzten Zügen das Album aber fast noch hymnenartig ab.

In diesem Zusammenhang verweise ich abschließend gerne noch auf selbiges Projekt („Heavy Metal made in Germany“) eines gewissen Thomas Berger, der die wahre „Seele“ der Szene des Heavy Metal in Deutschland im Rahmen einer Dokumentation zu finden versucht.

FAZIT:
25 Jahre Bandgeschichte stehen zu Buche, Glückwunsch erst mal dazu! Was die „Big Four“ und „German Teutonen Thrasher“ nicht immer zwingend auf die Kette kriegen, hier bekommt ihr es mit Nachhaltigkeit serviert! „Echter“ Thrash-Metal aus dem westfälischen Underground, cleaner und aggressiver Gesang, brachiale Riffmonster, melodische Gitarrenläufe, all das wird auf „Moshcircus“ bestens und abwechslungsreich in Szene gesetzt. Daumen hoch, lasst es weiter krachen!

Wer das Album ordern möchte, begibt sich bitte direkt auf die FB-Seite der Band!

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Circus Of Mosh
02. Drowning In Your Blood
03. I Can´t Resist
04. Toxic Trace
05. Moshcircus
06. The Neverending Rain
07. A Memory From My Past
08. Your Decision
09. Dead Man Rising
10. Bloodsucker
11. H.M.M.I.G.

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