Mann, ist das eine Kacke. Nu ist mein wohlverdienter Urlaub fast wieder zu Ende und das Wetter (da waren die zwei Wochen auf Menorca deutlich besser) trägt auch nicht zur Besserung meiner Laune bei. Also was tun sprach Zeus. Na dann geb ich mir eben Cripper’s neuestes Thrash Geschoss „Antagonist“ auf die Ohren. Meine Erwartungen an das neue Album sind doch recht hochgesteckt. So konnten mich Cripper als Support von OverKill auf deren Tour und beim letztjährigen Summer Breeze an der Livefront mehr als überzeugen. Von daher bin ich gespannt, was die Niedersachsen um Frontlady Britta Görtz, in den letzten 3 Jahren nach der letzten Veröffentlichung „Devil Reveals“ so zusammen gezimmert haben.
Also um mal eins vorweg klarzustellen, an Facettenreichtum mangelt es dem Album ganz und gar nicht. Egal ob munter drauflos gebolzt, mal im Midtempo rumgeschreddert oder mit angezogener Handbremse agiert wird, an Riff Ideen mangelt es der Band zu keiner Zeit. Hier können sich einige Klappstühle, die meinen den Thrash Metal neu erfinden zu müssen, getrost mal eine Scheibe abschneiden. Das alles klingt sehr zeitgemäß, ohne aufgesetzt zu wirken. Los geht das Gebolze mit „New Shadow“, „Not Dead Yet“ und „Animal of Prey“. Hier gibt die Rhythmussektion schon mal mächtig Vollgas und zeigt was sie drauf hat. Bei „Totmann“ wird erstmalig vermeintlich die Handbremse angezogen. Mit seinem leicht orientalischen Einschlag kommt das Teil zuerst recht verhalten daher. Aber nur um im Mittelpart wieder mächtig Gas zu geben. Und damit das nicht Langweilig wird, kommt mit „Clean“ ein fieses Groovemonster daher. Aber das ist nur mal wieder die Ruhe vor dem Sturm. Und der kommt mit „General Routine“ mehr als heftig um die Ecke. Und Cripper lassen einfach nicht nach. Die restlichen Songs reihen sich nahtlos in das Gesamtwerk ein. Ja gut zugegeben, der eine oder andere etwas schwächere Song ist schon dabei, aber was zählt ist, dass das Teil über die meiste Zeit eine Menge Spaß macht.
Als Anspieltipp unbedingt mal „Hegemony“ antesten. Das Schraubt einem so wunderbar die Rübe runter. Jau so soll das sein. Fazit: Cripper ist mit „Antagonist“ ein mehr als würdiger Nachfolger gelungen. Man merkt der Band die Spielfreude förmlich an und das hört man dann auch, wenn man sich den neuen Longplayer reinzieht. Und so soll das schließlich auch sein.
Bewertung: Erfreute 7,8 von 10 Punkte
Tracklist:
01. New Shadow
02. Not Dead Yet
03. Animal of Prey
04. Totmann
05. Hegemony
06. Clean
07. General Routine
08. Dogbite
09. Another Lesson in Pain
10. Damocles
11. God spoken Prayer
12. Cocoon