Yeah, Andrej Nicolai ist zurück und mit ihm natürlich meine Lieblingsporngrinder von Cliteater, die mit ihrem fünften Album „Cliteaten back to life“ diesmal Cannibal Corpse mit ihrem Albumtitel Respekt zollen. Das war’s denn auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn im Gegensatz zur Raserei der Holländer wirken die Death Metal Heroen wie ein laues Lüftchen. Selbstverständlich ist dieses Album erneut nichts für Schöngeister oder Melodie verliebte Nerds, soll es auch gar nicht sein. Vielmehr gibt es wie gewohnt 18 Songs lang mächtig was auf die nackten Fußsohlen und pornös was in die Fresse…und das ist gut so.
Erneut von Jörg Uken in Rhauderfehn saufett in Szene gesetzt rasen die Jungs aus dem Land des Vizeweltmeisters durchs Unterholz, schlagen aber, man höre und staune, diesmal sogar zum Teil recht ruhige Töne an. Kaum zu glauben, aber wahr. Und allzu lange braucht man darauf auch nicht zu warten, denn nach dem 45 sekündigen Einstiegsinferno „The rimm king“ (hehehe) gibt es bei „Seth Putnam paid our cab fare“ richtig schweinecoolen Grind’n’Roll, den ich so niemals von den Jungs erwartet hätte. Klar bleiben die Trademarks wie das walzende Riffing von Ivan Cuijpers und Robbie Pennings und das undefinierbare Gegurgel von Brüllfloh Joost Silvrants den Fans erhalten, doch musikalisch geht man teilweise etwas filigraner zu Werke. Ich find’s gut, denn dadurch kommt ein wenig Abwechslung in die Mucke Cliteaters (Abwechslung?????). „Toy box killer“ zum Beispiel hat eine riesige Dichte, „Knob gobbler“ ist schleppend und dadurch heavy wie Sau und bei „Brick top days“ sowie „Norway Uttoya massacre“ (nur gut, dass ich dazu keinen Text habe...) wird erneut gerockt und gerollt. Allerdings…jetzt kommt das große Aber: Irgendwie ist dadurch ein klein wenig das Chaotische verloren gegangen, was die Holländer immer so sympathisch gemacht hat. Nicht, dass sie es jetzt nicht mehr wären, doch durchgedrehte Songs wie „Positive aspects of collective chaos“ oder „Furry fandom fetish“ sind einfach zu wenig, um den Ruf Cliteaters weiter auszubauen. Wenn dieser Stilwandel allerdings beabsichtigt war, beglückwünsche ich die Jungs aufs herzlichste.
Dennoch ist „Cliteaten back to life“ erneut ein geiles Album geworden, welches mir persönlich allerdings nicht so gut gefällt wie “The great southern clitkill”, welches heute noch oft genug zum akustischen Einsatz kommt. Wer Cliteater vorher mochte, wird es immer noch tun, doch diesmal sollten vielleicht auch mal Death Metaller ein Ohr riskieren, die sich vorher nicht an die Porngrinder herangetraut haben. Sie könnten positiv überrascht werden.
Bewertung: niederwalzende 8,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The rimm king
02. Seth putnam paid our cab fare
03. Croxteth crew
04. O she’s eleven
05. Toy box killer
06. Knob gobbler
07. T.W.
08. Slimming party at Kelly’s
09. Furry fandom fetish
10. Redneck rampage
11. Iqbal worm
12. Norway Utoya massacre
13. Handy handjob Hannah
14. The femi paradox
15. Positive aspects of collective chaos
16. The beast
17. Brick top days
18. Web(e)xecutions