Momentan scheinen die Abstatter von Massacre Records ein gutes Händchen für famosen Thrash Metal zu haben, denn neben The prophecy²³ schickt das Label nun die Italiener Chaos theory ins Rennen, die so schön retro sind, dass es eine Wonne ist. Der Vierer aus Rovereto in der Nähe des Gardasees in der Provinz Trentino (wunderschöner Landstrich) fackelt nicht lange, steckt die Gitarren ein und brettert drauf los, ohne Schnörkel, ohne technischem Schnickschnack, einfach grundsolide auf die 12.
10 Songs, kurz, knapp, präzise in guter alter Bay Area Manier, das fetzt! An ehesten finde ich zieht hier der Vergleich zu Evildead oder den alten Exodus und dennoch bewahren sich Chaos theory ihre eigene Identität, was alleine schon am keifigen Gesang von Claudio Peterlini liegt, der ziemlich eigenständig ist. Der Sound auf dem Album ist amtlich und klar, hätte aber ein paar Ecken und Kanten mehr haben können, zu glatt gebügelt geht gar nicht. Dafür sind die Instrumente prima rauszuhören und musikalisch passt es eh. Beim Opener „Faith“ finden sich sogar ein paar vereinzelte Blastbeats, die allerdings so nicht ganz in das Schema der Band passen und auch im Folgenden, Goat sei dank, nicht mehr auftauchten. Ganz stark sind die Jungs immer dann, wenn es mal etwas schleppender wird, wie bei „Virus“, dem Titeltrack oder dem besten Song „Final solution“…ein mächtiger Mosh Apparat. Das Gewitter ist dann aber leider viel zu schnell vorbei, denn jeder Track bewegt sich so im 3 Minuten Bereich, was allerdings auch einen positiven Aspekt aufzuweisen hat: Ich freu mich schon jetzt auf mehr von diesem wirklich guten Newcomer.
Meine Güte…im November 2009 gegründet und nun mit „Bio death“ ein mehr als respektables Debüt, das ging aber hurtig im Hause Chaos Theory und wenn die Italiener so weitermachen, kann ihnen durchaus eine Karriere wie den Suicidal angels oder Warbringer beschieden sein. Das Album erfindet den Thrash nicht neu und ist teilweise auch nicht originell, macht aber Laune und wurde von einigen meiner Freund bereits auf Partykompatibilität erfolgreich getestet. Ein mehr als gelungener Start. Willkommen im Haifischbecken!
Bewertung: für den Anfang mehr als beachtliche 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Faith
02. Virus
03. Dawn of death
04. Carnage
05. Biodeath
06. Chockers
07. Domination
08. Xenotransplant
09. Final solution
10. Spyral