Label: Season of Mist
VÖ: 23.02.2015
Stil: Black / Horror Metal
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Ich bin seit dem Debüt “Lammendam” anno 2008 ein großer und bekennender Fan des Holländischen Trios und freue mich immer wieder diebisch über neue Veröffentlichungen der Mannen aus Limburg, die ich sogar einmal beim Ragnarök Festival live bewundern durfte. Doch das ist alles Geschichte und lediglich als kleine Einleitung zur Besprechung des nun vierten Albums “This is no fairytale”, auf dem Namtar, Seregor und Ardek ihren bereits eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und den von ihnen entwickelten Horror Symphonic Black Metal perfektionieren.

Man stelle sich die Erzählkunst eines King Diamond gepaart mit der musikalischen Elegie früherer Dimmu Borgir zu „Death cult armageddon“ Zeiten und den Berliner Symphonikern vor und man bekommt zumindest eine kleine Idee von der musikalischen Genialität Carach Angrens, die man nicht einfach so nebenher hören kann und darf. Alle 8 auf dem Album befindlichen Songs, inklusive dem an frühe Tim Burton Filme erinnernden Intro, erzählen eine Geschichte, musikalisch sowie textlich und bedürfen einer gewissen Aufmerksamkeit, die man bei vielen ähnlich gelagerten Bands dieses Genres nicht unbedingt an den Tag legen muss. Allein die Musik besitzt dermaßen viel Tiefgang, dass man im Vergleich dazu die Titanic niemals auf dem Meeresboden gefunden hätte. Aber es ist nicht nur die eloquente Akustik, sondern auch das handwerkliche Können des Trios, welches immer wieder Jubelstürme bei mir hervorrief, denn neben opulenten orchestralen Parts wird niemals auf Härte und Brutalität verzichtet, die für Black Metal selbstverständlich unabdingbar ist. Auch die Produktion ist im Vergleich zum letzten Album „Where the corpses sink forever“ um ein Vielfaches facettenreicher und brutaler ausgefallen und bietet diesmal nicht den kleinsten Ansatz zu einer negativen Kritik. Im Gegenteil, denn hier ist alles…und zwar wirklich ALLES stimmig bis zum Umfallen, abwechslungsreich und tiefgreifend. Egal ob Carach Angren mit exorbitanter Härte zu Werke gehen, es mal etwas ruhiger angehen oder den teuflischen Hund komplett von der Kette lassen, Langeweile ist auf „This is no fairytale“ ein komplettes Fremdwort.

Mit diesem unbedingten Anwärter auf einen der vorderen Plätze der Jahrespolls 2015 beweisen die Holländer eindrucksvoll, wie man Härte, Melodie, Symphonik und Spannung perfekt kombinieren kann. Lasst Euch auf dieses Juwel schwarzer Musikkunst ein und entdeckt die Welt von Carach Angren…es lohnt sich diese ausschweifend zu erkunden.

Bewertung: 10 Punkten

Tracklist:
01. Once upon a time
02. There’s no place like home
03. When crows tick on windows
04. Two flies flew into a black sugar
05. Dreaming of a nightmare in Eden
06. Possessed by a craft of witchery
07. Killed and served by the devil
08. The witch perished in flames
09. Tragedy ever after