Label: momentan noch ohne Label
VÖ: 11.09.2015
Stil: Melodic Death / Thrash Metal / Metalcore
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Wer im Berliner oder nordostdeutschen Raum schon einmal konzerttechnisch in kleineren Locations unterwegs oder beim letzten Protzen Open Air zugegen (und noch nicht zu dicht) war, wird irgendwann mal zwangläufig über den Namen Bloodpunch gestolpert sein, denn der Vierer von der Küste spielt sich nunmehr seit über 2 Jahren buchstäblich den Arsch ab und belohnt sich nun endlich selber mit dem ersten Album, welches wir von Zephyr’s Odem als Erstes zu hören bekamen und natürlich vorab schon berichten (dürfen). Das Album selbst wird wohl erst Anfang September offiziell das Licht der Welt erblicken, doch es kribbelte einfach in meinen Fingern, über „Our deepest hell“ meine Gedanken zur Leier zu tragen.
Bloodpunch zu kategorisieren fällt schwer, denn live kommen sie manchmal etwas zu Metalcore-lastig rüber, auf dem 10 Tracker (plus Intro) hingegen fühlt man sich zuweilen schon den schwedischen Spirit von Bands wie The duskfall oder Helltrain erinnert, was ja nun nicht unbedingt die schlechtesten Referenzen sind, dennoch aber nicht den Stil der Jungs annähernd beschreiben kann. Bloodpunch sind abwechslungsreich, punkten mit satten Gitarrenriffs aus dem Handgelenk von Wolf, einer mehr als tighten Rhythmussektion bestehend aus Sascha und Christian und haben mit Michael den wohl besten „Nachwuchssänger“ in ihren Reihen, der bislang noch nicht auf Polycarbonat verewigt wurde. Seine Stimmbänder untermalen den saufetten Sound des Quartetts aufs feinste. Mal kreischen, brüllend, dann aber auch melancholisch und seine cleanen Gesangspassagen auf „The last stand“ und „Our sins“ verlanlassten mich zur Nachfrage, ob da nicht vielleicht doch ein Gastsänger am Werke sei, was aber entschieden seitens der Band verneint wurde.
Allein diese Tatsache spiegelt die akustische Artenvielfalt Bloodpunch’s wieder, bei denen man lediglich die mickrige Kritik fallen lassen muss, das Christians Snare Drum vielleicht ein klein wenig zu steril klingt und etwas mehr Dreck gut vertragen hätte können. Doch das ist Jammern auf höchstem Niveau, wenn man Ohrwürmer wie „Paradise“, „Unleash“ oder dem überragenden „Left to die“ im Petto hat, die zukünftig einige Nackenwirbel zum knacken bringen werden.
Kurzum gesagt ist „Our deepest hell“ eine rundum gelungene, knallharte, saufette und abwechslungsreiche Metalscheibe geworden, bei der ebenfalls Fans aus dem Hardcore und Death Metal Bereich ein oder mehrere Ohren riskieren sollten. Und auch wenn die Scheibe erst im September erscheinen wird (und von daher noch nicht in unserer Review-Rubrik auftaucht), solltet Ihr Euch den Namen Bloodpunch auf den Bierdeckel schreiben und ein wenig Geld beiseitelegen, um dieses Kleinod dann bei Erscheinen Euer Eigen nennen zu dürfen. Ich hoffe, dass sich ein geeignetes Plattenlabel findet, die die Mucke Bloodpunch’s entsprechend zu würdigen weiß und diese dementsprechend unter dem Mosh-wütigen Volk verbreiten wird. Der Anfang ist gemacht, jetzt seid Ihr dran!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Om
02. The gods return
03. Paradise
04. The last stand
05. Ambush
06. Left to die
07. World at war
08. Apocalypse
09. Unleash
10. Our sins
11. Tsunami
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