Morgens um 7. Alle Organe wehren sich dagegen, wach zu sein. Kaffee, Kaffee, vielleicht nen Brötchen und etwas Mucke? Eigentlich bräuchte man da richtig was auf die Nuss, doch was erwischt man? Doom Metal! Ok, nicht gerade die Musik zum reanimieren der Sinnesorgane, doch wenn der so grandios wie von den Dänen Black Book Lodge umgesetzt wird, können mich meine Ermüdungserscheinungen mal gepflegt am Arsch lecken.

„Tundra“ heißt das Debüt der Jungs aus Kopenhagen und klingt an manchen Stellen wie DAS Black Sabbath Album, was Black Sabbath nie aufgenommen haben. Sänger und Gitarrist Ronny Jönsson darf sich gerne ab sofort mit dem Attribut behaften, dass er wie ein junger Ozzy klingt und einen Zack Wylde gesangstechnisch ebenfalls locker einsackt. Musikalisch ist das ebenfalls ganz großes murmeln, denn hier schießen fette Riffs, geile Melodien und Ohrwürmer en masse aus den Speakern, die einfach unbändig Spaß machen. Aber auch atmosphärisch können die Jungs, was der Titeltrack beweist, der schon fast von Pink Floyd hätte stammen können. Da darf man auch mal ruhig die Augen schließen und sich von der Musik hinfort tragen lassen. Die Quintessenz findet man allerdings bei „Sheep-prodigal sons“, dem Oberhit des Albums, auf dem man alle Attribute dieser großartigen Band gebündelt präsentiert bekommt.

Das ist ein richtig geiles Melodic Doom Metal Album, welches zu keinem Zeitpunkt pathetisch, aufgesetzt oder klebrig wirkt, sondern vielmehr den Hörer auf eine wunderschöne musikalische Reise mitnimmt. Eine richtige Perle, die ich mal wieder gefunden habe…so, jetzt bin ich wach!

Bewertung: ganz starke 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Battering ram
02. Sheep-prodigal sons
03. Pendulum
04. Lupus
05. Thalassa
06. The call
07. Cripplegate
08. Tundra
09. Empire