ARION – The Light that burns the Sky (2025)
(9.353) Olaf (7,0/10) Heavy Metal
Label: RPM
VÖ: 28.02.2025
Stil: Heavy / Melodic Power Metal
Es gibt Bands, die mit jedem Album neue Facetten ihres Könnens offenbaren und sich unaufhaltsam in die Oberliga ihres Genres spielen. Und dann gibt es ARION – eine Band, die unbestreitbar talentiert ist, technisch alles richtig macht und deren Alben stets klingen, als hätte man dafür den perfekten Soundtrack zur nächsten Fantasy-Schlacht produziert. Und doch bleibt am Ende oft das Gefühl, dass man das alles schon zigmal gehört hat – und zwar nicht selten mit mehr Wiedererkennungswert.
Mit „The Light That Burns the Sky“ legen ARION nun ihr viertes Album vor und die Zutaten sind die gleichen geblieben: Bombast, Technik, eine Mischung aus Power- und Symphonic-Metal, die mal mehr, mal weniger zündet. Sänger Lassi Vääränen liefert gewohnt souverän ab, Gitarrist Iivo Kaipainen beweist erneut sein Talent für hymnische Riffs und melodiöse Soli, und die Produktion klingt so brachial, dass man meinen könnte, die Songs wären der nächste große Wurf. Doch nach mehreren Durchläufen bleibt wenig hängen. Der eine oder andere Refrain bleibt zwar kurzzeitig im Kopf, verflüchtigt sich aber genauso schnell wieder.
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Die Vorab-Single „Wings of Twilight“ mit Melissa Bonny ist ein klarer Versuch, sich an den modernen Symphonic-Metal-Mainstream anzubiedern – ordentlich gemacht, aber erwartbar. Da fehlt die Überraschung, das Quäntchen Wagemut, das die Komposition aus der Masse heraushebt. Der eigentliche Lichtblick des Albums ist „From an Empire to a Fall“ – ein Song, der tatsächlich mitreißt und einen richtigen Superhit-Charakter hat. Hier treffen starke Melodien auf ein packendes Arrangement, und man merkt, dass ARION, wenn sie wollen, richtig großartige Songs schreiben können. Doch leider bleibt es bei diesem einen Ausrufezeichen, während der Rest der Platte vor sich hinplätschert.
Technisch und klanglich gibt es wenig zu bemängeln, aber die Musik selbst fühlt sich an, als hätte man sie schon tausendmal gehört – und oft auch besser. Die bombastische Produktion täuscht über so manche kreative Ermüdung hinweg, kann aber nicht verhindern, dass die Songs in ihrer Gleichförmigkeit verschwimmen. Man könnte sagen, ARION haben ein solides Album veröffentlicht, das ihre Fans sicher zufriedenstellen wird. Aber die Frage bleibt: Ist das genug?
Nein, denn ARION sind wie ein teurer Sportwagen mit gedrosseltem Motor – optisch beeindruckend, unter der Haube viel Power, aber irgendwie kommt der Kick nicht so richtig. „The Light That Burns the Sky“ ist keineswegs ein schlechtes Album, aber eines, das sich zu sehr auf bekannte Formeln verlässt. Wer genau das von ARION erwartet, wird nicht enttäuscht sein. Wer jedoch auf ein Album gehofft hat, das die Band endlich in neue Höhen katapultiert, wird am Ende wohl nur mit den Schultern zucken.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The darkest Day
02. The Light that burns the Sky
03. Like the Phoenix I will rise
04. Wings of Twilight
05. Burning in the Skies
06. From an Empire to a Fall
07. Wildfire
08. Blasphemous Paradise
09. Black Swan
10. In the Heart of the Sea
11. Into the Hands of Fate