Wie heißt es doch so schön, besser spät als nie. Das 2008er Erstlingswerk „Sermons of Lies“ der Franken Anima Sementis ist zwar schon etwas alter (unter welchen Stein hat sich dieses Kleinod bloß versteckt), ist in diesem Fall aber völlig Wurst.
Stilistisch hat man sich dem Black/Death Metal, mit einer feinen symphonischen Prise (welche zu keiner Zeit kitschig wirkt und die Songs auch nicht überfrachtet), verschrieben. Das hört sich alles wie aus einem Guss an. Die Gitarren bolzen schön ruppig (auch die Soli fügen sich nahtlos ein) durch die Gegend und Schlagwerker Felix tobt hinter seiner Schießbude wie ein Berserker. Also für ein Debüt ist dieses postapokalyptische Gemetzel wirklich eine Hausnummer. Jeder Track glänzt von vorne bis hinten mit einem stimmigen abwechselungsreichen Gesamtbild. Auch am Gesang von Fronter Marco kann ich nicht meckern. Dieses finstere heisere Bellen passt hier eindeutig besser als das typische Black Metal Gekeife! Dem Deibel sei es gedankt. Einzig der Sound könnte etwas mehr Bums vertragen, ist aber für eine Eigenproduktion mehr als in Ordnung.
Als Anspieltipp nehme ich das verteufelt gute „Apocalypse Arise“. Den Track kann man ohne schlechtes Gewissen stellvertretend für das gesamte Album nehmen. Fazit: So nun ist es wieder mal passiert. Ich bin echt von den Socken und auch etwas, ja wie sag ich es am besten, verwundert, irritiert (na auch egal jetzt) das einem solch eine Perle nicht schon viel früher vor die Füße gefallen ist. Da bin ich auf den zweiten Paukenschlag mal echt gespannt. Wenn die Jungs da weitermachen wo sie aufgehört haben, wird das nen echter Knaller.
Bewertung: Überzeugende 8,0 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Sanctus Abnegatio
02. Apocalypse Arise
03. Into the Black Mirror
04. Sermons of Lies
05. Mission Arctica
06. La Danse Macabre
07. Suffering Divine
08. Pandemonium
09. Profanation in the name of God
10. Emperor’s Worship
11. The End