Na hoppla! Was rollt mir denn da vor die Füße? Ah frisches Futter aus Mexiko. Agony Lords haben ein brandaktuelles heißes Eisen im Feuer. „A Tomb for the Haunted“ heißt das Teil auf welches die treue Fangemeinde wahrlich lange warten musste. Sage und schreibe 13 Jahre (das sind ja schon fast Aerosmith Ausmaße) sind seit dem letzten Lebenszeichen „Nihilist Passion“ vergangen. Ob sich das lange Warten nun auch gelohnt hat, müssen die Fans wie immer selbst entscheiden.
Insgesamt kommen die neun Tracks sehr dunkel und kraftvoll daher. Dazu mischen sich viele Breaks und Tempowechsel. Auch eine gewisse Verspieltheit wird von den Herren aus Irapuato an den Tag gelegt, was der Abwechslung zugutekommt. Aber mir das Ganze als Death Metal verkaufen zu wollen, geht dann doch zu weit. Ich würde das mal als Mischmasch aus Death-/Thrashmetal und Powermetal bezeichnen wollen! Da wird schon eher nen Schuh draus. Der Einsteiger „Enter the Mausoleum“ ist ein gutes Beispiel dafür. Aus dem akustischen Vorspiel schält sich langsam eine nette Metal Nummer heraus. Hat aber mit Death Metal genau so wenig zu tun, wie das flotte „Raising the Occult“. Den ersten echten richtigen Knaller zünden Agony Lords allerdings erst mit „The Spirit in the Tower“. Hier stimmt wirklich alles! Geiles Riffing coole Hookline. Auch der Gesang von LordBrave kommt hier am besten. Klasse Song!!! Die Pausen zwischen den Songs werden indes mit netten stimmungsvollen Einspielungen, wie z.B. Gewittergrollen, überbrückt. Nettes Gimmick. Was einem Death Metal Song noch an nächsten kommt ist „The Phantom Book“. Hier holzen sie auch mal richtig los ohne aber dabei ihren Spielwitz außer Acht zu lassen.
Das Album bietet über die gesamte Spieldauer wirklich viele spielerische Finessen. Darin liegt aber auch teilweise der Hase im Pfeffer begraben, denn hier verlieren sich die Mexikaner teilweise in ihren Fingerfrikeleien (so wie bei „Dead Eyes“). So das die Tracks zerrissen wirken und von daher will der berühmte Funke nicht so recht überspringen bei mir rüber springen. Das sollte Euch aber auf keinen Fall davon abhalten, das Teil wenigstens mal anzutesten. Als Anspieltipp ist dann „The Spirit in the Tower“ meine erste Wahl.
Bewertung: Respektable Leistung 6,0 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Enter the Mausoleum
02. Raising the Occult
03. Dead Eyes
04. The Spirit in the Tower
05. Emily
06. Writer fort he Dead
07. The Phantom Book
08. The Tree of the Hanged
09. A Tomb fort he haunted