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Q&A - Das Interview: RATS OF GOMORRAH

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Was wie ein geiler Newcomer aussieht, hat in Wahrheit eine bereits fast 16-jährige Karriere auf dem Buckel. Als Divide gegründet und mit 3 EPs und 2 Alben im Gepäck verabschiedete man sich 2023 vom alten Brand und beschritt fortan als Rats of Gomorrah neue Pfade, die heuer im ersten Album „Infectious Vermin“ mündeten. So weit, so geil, doch die Band hat weitaus mehr zu bieten.

2016 entschloss man sich nach dem Ausstieg von 3/5 der Belegschaft einfach als Duo weiterzumachen, was zwar mittlerweile nicht mehr ungewöhnlich ist, im Death Metal aber doch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal innehat. Das erste Album, welches mir in der Besetzung Moritz Paulsen an den Drums und Daniel Stelling für allet andere unter die Fittiche kam, nannte sich „From Seed to Dust“ und war ein recht fetter Brocken, der auf eine glorreiche Zukunft hoffen ließ, wie einige meiner besten Freunde beim Headache Inside im gleichen Jahr livehaftig feststellen durften.

2021 erschien dann eine weitere EP namens „Oblitherion“ mit einem Opener namens „Rats of Gomorrah“. Nun ja, der Rest ist Geschichte. Oder etwa doch nicht? Eine 2-Mann Band, die zuweilen weitaus innovativer und abwechslungsreicher agiert wie viele Kollegen, die als Quintett über die Bühnen rumpeln. An was liegt das? Es gibt eine Menge zu bereden und deshalb schnappte ich mir Kesselflicker Moritz, um mit ihm ein wenig über des Gestern, das Heute und auch das Morgen zu philosophieren.

Obwohl es Rats of Gomorrah erst seit 2023 offiziell gibt, hatte ich das Gefühl, dass es ewig dauerte, bis endlich das Debüt auf den Markt kam oder besser gesagt kommt, denn VÖ ist ja erst am 17.01.2025. Wie habt Ihr es geschafft, die Band so präsent zu halten, dass sich dieser Release anfühlt wie ein Wiedersehen mit alten Freunden?

(lacht) Das ist tatsächlich neu für mich. Wir hatten diesen Schnitt – den Namenswechsel – bewusst vorgenommen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen und der Band einen frischen Anstrich zu geben. Es handelt sich ja nicht um eine neue Band, sondern um die gleiche, nur unter einem anderen Namen. Daher haben wir den neuen Namen überall präsent gemacht, wo es möglich war, und versucht, auch entsprechend Promo zu betreiben.

Was viele vielleicht nicht wissen: Das kommende Album ist schon seit über einem Jahr fertig. Aber manche Dinge dauern einfach länger, wie zum Beispiel die Suche nach einem passenden Label. Uns war es wichtig, das Album über ein Label zu veröffentlichen, und diese Suche hat eben Zeit gekostet. Hinzu kommt, dass auch der Veröffentlichungsprozess selbst immer einige Monate in Anspruch nimmt.

Moritz, wie war das 2016 mit Divide, als Ihr plötzlich nur noch zu zweit wart? Wollte keiner mit Euch spielen? War die Geschichte des Duos eher eine Notlösung, sprich aus der Not eine Tugend machend? Hattet Ihr überhaupt eine Vorstellung davon, wie das funktionieren sollte?

Die Zweier-Konstellation ist tatsächlich aus der Not heraus entstanden. 2015/2016 haben wir uns einvernehmlich von unseren beiden Gitarristen getrennt, da wir unterschiedliche musikalische Wege einschlagen wollten. Am Ende blieben nur noch Daniel und ich übrig.

Für eine Weile hatten wir noch Bassisten dabei, bis wir dann ein kleines Wochenendevent mit Nocte Obducta spielten – und niemand für den Bass zur Verfügung stand. Da haben wir uns einfach gesagt: „Fuck it.“ Daniel hat sich kurzerhand einen Splitter ausgeliehen, einen Octaver besorgt und beschlossen, den Bass selbst zu übernehmen. Und das hat erstaunlich gut funktioniert.

Obwohl wir erst einen Tag vor unserem ersten Auftritt zu zweit das erste Mal gemeinsam geprobt haben, war das Ergebnis überraschend positiv. Wir bekamen großartige Kritiken, und das Zusammenspiel zu zweit hat unseren Sound maßgeblich geprägt.

Ich sage immer: Der „Trick“ ist, dass der Death-Metal-Sound mit seinen typischen schrabbeligen Gitarren oft nicht besonders tight klingt – es sei denn, man ist wirklich extrem gut. Bei uns aber kommt alles aus einem einzigen Instrument. Dadurch sind erste und zweite Gitarre sowie der Bass absolut synchron. Ich glaube, das kann man als Zuhörer gut wahrnehmen und schätzen.


Ihr hattet einen starken Backkatalog, tolle Scheiben, starke Songs und dennoch kam dann 2023 der Break und Ihr habt Rats of Gomorrah aus der Taufe gehoben. Bezugnehmend auf die Namensgebung: Wäre vielleicht auch Oblitherion eine Alternative gewesen? Das war ja auch ein Titel der EP, aus der Ihr den Bandnamen schlussendlich übernommen habt…

Ja, genau. Wir haben wirklich lange nach einem Namen gesucht, und Oblitherion war auch eine der Ideen. Aber wir fanden ihn beide nicht cool. Zum einen, weil er ein kleiner Zungenbrecher ist, und zum anderen transportiert er nicht viel. Außerdem gibt es ja auch noch Therion, und obwohl ich die Band mag, gehört sie einfach nicht zu unseren Einflüssen.

Barg dieser Wechsel nicht auch eine große Gefahr? Mit Divide wart Ihr überall auf der Welt auf Tour: Südamerika, Indien, Europa. Nun aber Rats of Gomorrah. Haben das die Fans von Euch so kommentarlos hingenommen und mitgemacht oder gab es Gegenwind?

Die stockkonservative, männlich geprägte Szene hat natürlich geschrien, als wir sagten, dass wir uns umbenennen. Aber das dauerte nur kurz. Um ehrlich zu sein, sagen die meisten, mit denen ich darüber gesprochen habe, dass sie den neuen Namen viel besser finden und die alte Bezeichnung nicht vermissen. Vieles, was uns früher als Band ausgemacht hat, wollten wir bewusst hinter uns lassen. Mit dem neuen Namen konnten wir als die Menschen, die wir heute sind, ein neues Kapitel aufschlagen. Und das hat hervorragend funktioniert.

Etwas ketzerisch gefragt: Ist „Infectious Vermin“ Euer erstes Album. Euer Debüt?

Die Songs auf diesem Album gehen, ehrlich gesagt, schon in eine andere Richtung als unsere früheren Divide-Stücke, ähnlich wie bei „Oblitherion“. Wir experimentieren viel mit Sounds und Genres. Klar, wir sind eine Death-Metal-Band, aber wir haben auch Black Metal, Thrash und Doom-Elemente eingebaut. Das Ganze ist bewusster offener gehalten.

Eine Zwischenfrage: Bei einem Duo stelle ich mir vor, dass ihr euch die Credits und Gagen teilt. Das hat doch auch Vorteile, oder? Man kann, wenn man erfolgreich ist, vielleicht sogar mehr verdienen?

Abgesehen davon, dass wir mit dieser Band – egal unter welchem Namen – noch nie Geld verdient haben, zahlen wir im Grunde eher unsere aufgebauten Schulden ab. Aber ja, es gibt viele Vorteile. Besonders bei internationalen Touren: Zu zweit kann man viel leichter mitfahren und sich auch eher leisten, einen anderen Kontinent zu besuchen. Und wenn jede Band einen Kasten Bier bekommt, gibt es zu zweit schnell mal einen Vollrausch.

Schöner Vergleich.

Ja, aber mit dem Vollrausch übertreiben wir nicht. Wenn wir einen Kasten Bier zu zweit bekommen und jede andere Band auch, dann teilen wir den. Wir trinken nicht allein einen ganzen Kasten. Klar, wir trinken gern Bier, manchmal auch viel, aber einen Kasten an einem Abend, an dem wir spielen? Das passiert nicht.


Ihr habt unglaublich viele Versatzstücke in Eurer Musik: Natürlich Death Metal, dazu auch gerne mal eine Prise Punk, manchmal ein wenig Crust, vom Riffing her könnte man manche Songs auch in Richtung Thrash verorten. Um mal frech Die Ärzte zu zitieren: Ist das noch Death Metal?

Ja, absolut. Der Kern unserer Songs – ihre Struktur und die meisten Riffs – bleibt klar im Death Metal verankert. Auch die Vocals sind typisch. Es gibt zwar Black-Metal-Einflüsse und hin und wieder Geschrei, aber es bleibt Death Metal. Mir ist es wichtig, dass Musik nicht in starre Schubladen gesteckt wird.

Wie läuft bei zwei Leuten überhaupt das Songwriting ab? Ist das nicht monoton, wenn sich nur zwei streiten und sich kein Dritter freut? Ist die Entscheidungsfindung bei businesstechnischen Angelegenheiten bei zwei Musikern vielleicht noch schwieriger, als wenn vier oder fünf involviert sind?

Bei uns funktioniert das Songwriting recht unkompliziert. Daniel arbeitet an Riffs, erstellt ein Projekt und schickt es mir. Ich überlege mir Drums und nehme eine Demo auf. Irgendwann treffen wir uns im Proberaum und arbeiten den Song zusammen aus. Es ist ein entspannter Prozess.

Bleiben wir beim Thema Songwriting. Auf „Infectious Vermin“ befindet sich eine solchen Artenvielfalt, dass jeder Song seine eigene Individualität hat. Man hat es als Reviewer schwer, Euch in irgendeine Schublade zu packen, wobei natürlich Todesblei dem noch am nächsten kommt. Aber auch Fans anderer Stilarten kommen auf Ihre Kosten. War das Kalkül oder sprudelten die Ideen nur so aus Euch raus und Ihr habt Euch gesagt: Ach, scheiß drauf?

Wir waren von Anfang an offen für verschiedene Genres. Unsere Einflüsse spiegeln sich stark in den Songs wider. Ich höre gern Death Metal, aber auch Black Metal, Thrash und Heavy Metal. Tatsächlich gibt es auf dem Album ein paar Heavy-Metal-Riffs. Wir sind mit all diesen Stilen aufgewachsen und kombinieren sie, sodass es für uns Sinn ergibt. Black und Death Metal ergänzen sich hervorragend.

Ich will mal auf drei Songs etwas näher eingehen. Zum einen „Night Orbit“, mein absoluter Favorit auf dem Album, bei dem ihr mit andersartigen Tönen kokettiert und viel experimentiert. Wie kam dieses Stück zustande?

Auf unseren letzten beiden Veröffentlichungen war immer ein langsamer Song dabei, meist im Doom-Stil. Langsame Musik liegt mir besonders am Herzen, und ich sage Daniel oft, dass wir einen solchen Song brauchen. Dieses Mal stammen die Riffs und die Keyboard-Parts hauptsächlich von ihm – sein Baby, sozusagen. Trotzdem ist das Ergebnis ein Gemeinschaftswerk.

Die „Rattenkönigin“ hat am 27.11.2024 das Licht der Welt erblickt. Im Text heißt es übersetzt:

In den Schatten, wo die Dunkelheit herrscht
Erhebt sich die Rattenkönigin, ihr Zorn unverschleiert
Geboren im Tod, durch arkane Riten neu entfacht
Taucht sie aus der Tiefe auf,
entfacht endlose Nächte in schwarzer Pracht


Ist das die Gründungsgeschichte von Rats of Gomorrah?


Die Texte schreibt hauptsächlich Daniel. Eine Zeile, die mir besonders im Kopf geblieben ist, lautet „Overthrow the Oppressor“. Sie passt gut zu uns – ein wenig rebellisch, wie Ratten im Schatten. Wir nehmen uns selbst nicht zu ernst und brechen gern Genre-Konventionen.

Für das erste Video habt Ihr „Swarming Death“ auserkoren. Ist dieser Song quasi eine Visitenkarte für Euch?

Der erste Song des Albums hat eine schnelle, rockige Grundstimmung, vereint viele unserer musikalischen Facetten und ist sehr eingängig. Er war längere Zeit mein Favorit, weil er sofort funktioniert hat.

Live scheint es ja auch mehr als gut für Euch zu laufen. Wacken war letztes Jahr schätzungsweise ebenso ein Highlight wie auch das Rostock Deathfest oder der Gig mit den Brasilianern Rotborn in Eurer Heimat. Wie wird es auf diesem Gebiet weitergehen? Wird es wieder nach Südamerika gehen, wo Ihr ja anscheinend eine ganz große Nummer mit Divide wart.

Einer der Gründe für unsere Umbenennung war, dass wir mit Divide alles erreicht hatten. Wir haben weltweit getourt, sogar auf dem Wacken gespielt. Jetzt wollen wir ein neues Kapitel beginnen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich Underground-Shows mit Freunden aus Brasilien jederzeit dem Wacken vorziehen würde. Das fühlt sich einfach mehr nach uns an.

Wird es denn mit Rats of Gomorrah auch wieder nach Südamerika gehen? Mit Divide habt Ihr Euch dort ja schon einen großen Namen gemacht.

Unsere erste Tour als Rats of Gomorrah führte uns dieses Jahr nach Chile. Im August spielten wir 14 Shows in Ecuador und Kolumbien. Für nächstes Jahr ist wieder etwas in Südamerika geplant. Die Menschen dort sind anders – trotz schwieriger Lebensbedingungen sind sie voller Lebensfreude. Das beeindruckt mich sehr. Wir Deutschen könnten uns davon eine Scheibe abschneiden: weniger nörgeln, mehr das Leben genießen.

Was ist das für ein Gefühl für Dich, wenn Du in Südamerika bist?

Ich bin ein großer Südamerika-Fan und verbringe dort immer sehr gerne Zeit. Die Menschen dort sind einfach anders. Sie besitzen eine einzigartige Lebensfreude, die man bei uns selten findet. Trotz oft schwieriger Lebensumstände schaffen sie es, das Beste daraus zu machen. Sie wissen, wie man das Leben genießt, Spaß hat und Sorgen hinter sich lässt. Diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit fehlt uns Deutschen völlig. Obwohl es uns hier materiell gut geht, hört man oft nur Nörgelei.

Das ist eine der Dinge, die ich an meinen Südamerika-Reisen besonders schätze. Meine Partnerin, die aus Brasilien stammt, bringt ebenfalls eine ähnliche Lebensweise mit. Ich wünsche mir, dass wir auch hier lernen, uns weniger zu beschweren, uns nicht ständig Sorgen zu machen und die positiven Seiten des Lebens zu sehen. Denn am Ende des Tages nützt es niemandem, wenn wir den Spaß verlieren.


Nochmal kurz zurück auf das Thema „Duo“. Kommt es schon mal vor, dass sich ein Veranstalter komplett damit vertut, was man als Zwei-Mann-Band alles an Technik benötigt und derjenige denkt: Ach, dit sind ja nur zwee Piepels…

Uns ist das bisher tatsächlich noch nicht passiert, da wir mittlerweile auf eine moderne New-School-Technik setzen. Daniel nutzt ein intelligentes Multieffektgerät, das sämtliche Signale liefert – von der ersten und zweiten Gitarre bis hin zum Bass. Je nach Ausstattung des Veranstaltungsorts gehen die Signale entweder direkt in die PA oder in Verstärker, die wir allerdings selbst gar nicht mehr mitbringen. Im Grunde benötigen wir nur die gleiche Technik wie jede andere Band: zwei Gesangsmikrofone, zwei Gitarren und einen Bass. Ganz einfach.

Ich stelle mir das sehr entspannt vor, mit euch auf Tour zu gehen…

Es ist ein Traum. Wir haben uns bestimmte Gewohnheiten angeeignet. In den letzten Jahren waren wir oft mit dem Zug unterwegs, auch in Südamerika – zum Beispiel in Kolumbien und Ecuador – haben wir fast ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Dabei lernt man schnell, was man wirklich braucht und was nicht. Wir nehmen nur mit, was wir tragen können, und der Großteil davon ist Merch. Das macht das Reisen sehr entspannt.

Also wird es Rats of Gomorrah nie in einer anderen Besetzung mit mehreren Mitgliedern geben?

Eine Änderung der Bandbesetzung kann ich nahezu ausschließen. Live können uns natürlich befreundete Musiker begleiten, die etwas zur Performance beitragen. Aber Rats of Gomorrah, das sind und bleiben Daniel und ich.

Ich mag Euer Albumcover, da ich eh ein Fan der Farbe Lila bin, vielleicht auch ein wenig durch meine Frau, die riesiger Fan von Prince ist. Wer zeichnet sich dafür verantwortlich und ist es so geworden, wie Ihr es Euch vorgestellt habt?

Das Cover ist in etwa so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben. Es wurde von Roberto Toderico gemalt, einem Italiener, der seit 2012 fast jedes unserer Cover gestaltet hat. Er hat auch zwischendurch einige unserer Shirt-Designs entworfen. Wer mit unserer Zusammenarbeit vertraut ist, wird auf diesem Cover viele Details entdecken. Alle vier Veröffentlichungen, für die er gezeichnet hat, sind im Artwork versteckt – allerdings nicht direkt auf dem CD-Cover, sondern im Gesamtwerk. Alles wird dabei von Ratten gefressen.

Die Details sind schwer zu erkennen, aber wenn man genau hinschaut, findet man die früheren Cover-Artworks, die in das Design integriert sind. Das war unsere Idee, um einen Bruch zwischen Vergangenheit und Gegenwart darzustellen. Toderico ist ein großartiger Künstler, der auch für Bands wie Asphyx oder das Party San arbeitet. Wir treffen uns etwa alle ein bis zwei Jahre, trinken ein paar Bier und tauschen uns aus.


Testimony Records scheint auch der richtige Partner für Euch zu sen. Ich mag das Label sehr. Wie fühlt Ihr Euch dort?

Die Zusammenarbeit mit Testimony ist super entspannt. Wir unterstützen uns gegenseitig, wo wir können. Ihre Stärke liegt im Bereich Reviews und Bemusterungen, während wir bei den sozialen Medien, wie Instagram, etwas aktiver sind. So ergänzen wir uns perfekt. Natürlich wird keiner von uns reich dabei, aber darum geht es auch nicht. Es macht einfach Spaß, mit einem verlässlichen Partner zu arbeiten. Bis jetzt sind wir sehr zufrieden und hoffen, dass das kommende Release die erhoffte Anerkennung findet.

Warum denkt Ihr als Band, das Heavy Metal, egal welcher Couleur, immer politisch ist und inwieweit engagiert Ihr Euch?

Die Metal-Szene bezeichnet sich selbst oft als tolerant und unpolitisch. Doch genau diese Haltung öffnet die Tür für Rechtsextremismus, Sexismus, Homophobie und all die Dinge, die in unserer Szene eigentlich nichts zu suchen haben. Unser Ansatz ist deshalb klar: Wir tolerieren dieses vermeintliche Unpolitische nicht und setzen als Band ein deutliches Zeichen. Wir machen klare Ansagen auf der Bühne, tragen oft politische Shirts und äußern unsere Meinung, wenn uns etwas nicht passt. Angesichts der politischen Entwicklungen der letzten Jahre, sowohl in Deutschland als auch weltweit, hätte die Metal-Szene schon vor 10 oder 20 Jahren erkennen und entsprechend handeln können.

Das Ergebnis dieses Versäumnisses zeigt sich in Phänomenen wie NSBM und Grauzonen-Bands, in Diskussionen über die "richtigen" Patches – alles unnötige Streitereien, die vom Wesentlichen ablenken. Ich finde, es ist gar nicht so schwer, als Band oder Szenemitglied eine klare Position zu beziehen und zu sagen: Wir wollen keine rechten Leute in unserer Szene. Wir wollen, dass Sexismus bekämpft wird. Solche grundlegenden Werte sollten selbstverständlich sein – doch leider sind sie es in der Metal-Szene nicht. Das ist enttäuschend, und ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert.

Ich glaube auch, dass einer der Gründe für den fehlenden Nachwuchs in der Szene genau darin liegt: Die Metal-Szene steht für nichts Konkretes mehr. Sie definiert sich nicht über Werte, sondern verharrt in der Vergangenheit, in den 80er- und 90er-Jahren.

Deshalb sind wir als Band aktiv, beziehen Stellung und sprechen offen über diese Themen. Das ist mir persönlich sehr wichtig, auch wenn man sich dadurch nicht immer Freunde macht. Aber das ist in Ordnung. Es gibt oft nur Schwarz oder Weiß, und ein offener Dialog, bei dem man gemeinsam nach Lösungen sucht, findet viel zu selten statt – auch wegen der Vorurteile beider Seiten. Trotzdem sollten wir das Gespräch suchen, ohne dabei zu politisch zu werden.




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