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PPP-Patrick's Pechschwarze Perlen
#24 ENTHRONED - Towards The Skullthrone Of Satan (1997)
#24
Band: ENTHRONED
Album: Towards The Skullthrone Of Satan
Erscheinungsjahr: 1997
Aktiv: 1993 bis heute
Das belgische Black Metal Flaggschiff ENTHRONED war in den goldenen 90ern eine Macht! Das Debütalbum „Prophecies Of Pagan Fire” (1995), die “Regie Sathanas – A Tribute To Cernunnos EP” (1998) und das hier vorgestellte “Towards The Skullthrone Of Satan” sind absolute Meilensteine im Bereich des satanischen Metals. Kompromisslos bis ins Mark, ultraderb, meistens pfeilschnell und mit einem dermaßen angepissten Sänger in den Reihen, eroberten die Jungs mein schwarzes Herz im Sturm.
Nur in äußerst seltenen Fällen gelang es einem Album, in einer dermaßen perfekt ausgewogenen Balance aus erbarmungsloser Härte, irrwitziger Raserei und einer furchtbar eindringlichen Epik aufzuspielen. Genau dieses außergewöhnliche Kunststück gelingt den Belgiern mit „Towards The Skullthrone Of Satan“ scheinbar spielend einfach. Dabei schafft es die Band auf diesem Album, trotz des allgegenwärtigen Gekloppes und Gehackes, wahrhaft fantastische und z.T. fast schon als eingängig zu bezeichnende Songs für die Ewigkeit zu konservieren.
Allein das brachial infernalische Eröffnungstrio, bestehend aus „The Ultimate Horde Fights“, „Ha Shaitan“ und dem Oberkracher „Evil Church“, welches nach dem Intro, erbarmungslos auf den Hörer hereinprasselt, stellt diese kompositorische Fähigkeit eindrucksvoll unter Beweis. In ihren pechschwarzen Messen regiert überwiegend die Durchschlagskraft der Blastbeat-Keule und trotz all dieser permanent vorherrschenden und abnorm barbarischen Grundhärte gehen die blasphemischen Hymnen seltsamerweise sofort ins Ohr.
Einen unsterblichen Klassiker des gesamten Genres und den Überhit des Albums, haben ENTHRONED mit „Hertogenwald“ am Schluss des Albums platziert. Dieser Song ist ein mustergültiges Paradebeispiel für die angesprochene Verbindung aus Ultraderben Black Metal, fantastischer Melodieführung und dem makellosen Einsatz von Keyboardklängen. Was für eine pechschwarze Hymne! Müsste ich eine Top 10 der besten Black Metal Songs zusammenstellen, so wäre „Hertogenwald“ definitiv im vorderen Drittel zu finden.
Das dritte vollwertige Album, passenderweise „The Apokalypse Manifesto“ (1999) betitelt, besitzt zu den oben genannten Alben der Band, in meiner schwarzen Welt ebenfalls noch Klassikerstatus, doch feuern ENTHRONED auf diesem diabolischen Werk so dermaßen konstant aus allen Rohren, dass sogar MARDUKs „Panzerdivision“ regelrecht auf Schülerbandniveau degradiert wird. Was für ein unglaublicher Hassbatzen! Danach verlor die Musik, trotz eines durchgehend qualitativ recht hochwertigen Veröffentlichungsturnus, ein wenig an seinem Reiz.
Dieser Umstand ist aber wohl der Tatsache geschuldet, dass die Veröffentlichungen von fast allen Bands in diesem besonderen Genre, welches seine Glanzzeit in den golden 90gern feierte, damals einfach einen ureigenen und ganz speziellen Charme besaßen, der in keiner Weise erklärbar und seltsamerweise auch nicht ins neue Jahrtausend reproduzierbar ist. Dennoch spielen ENTHRONED auch heute noch in einer eigenen Liga und überzeugen in schöner Regelmäßigkeit mit guten bis sehr guten Veröffentlichungen.
Anspieltipps: „Hertogenwald“ und „Evil Church“
TRACKLIST
- Satan´s Realm - Intro
- The Ultimate Horde Fights
- Ha Shaitan
- Evil Church
- The Antichrist Summons The Black Flame
- The Forest Of Nathrath
- Dusk Of Forgotten Darkness
- Throne Of Purgatory
- When Horny Flames Begin To Rise
- Hertogenwald
- Final Armageddon - Epilogue