Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (10/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an



Aktuelle Meldungen

Aktuelle Meldungen

PPP-Patrick's Pechschwarze Perlen

#22 OPHTHALAMIA - Via Dolorosa (1995)

 



#22
Band
: OPHTHALAMIA
Album: Via Dolorosa
Erscheinungsjahr: 1995
Aktiv: 1989 bis 1998



Heute geht’s in dieser kleinen Rubrik um eines meiner absoluten Lieblingsalben und genau diese Tatsache ist umso ungewöhnlicher, denn die Definition Black Metal trifft auf dieses Werk wirklich nur bedingt zu. Die normalerweise im Genre verwendeten Stilmittel, wie typisch flirrend kalte Gitarren, ein totaler Geschwindigkeitsrauch und wahnwitzige Blastbeat- Orgien sind auf diesem Album respektive nicht zu finden. Ganz im Gegenteil. Die Schweden von OPHTHALAMIA beschreiten mit ihrer musikalischen Reise auf der „Via Dolorosa“ gänzlich andere Wege und ergehen sich, eingepackt in einen wohlig warmen und wunderbar ausgeglichenen Sound, an relativ langsamen, episch getragenen und teilweise zäh schleppenden Kompositionen. Man könnte das Ganze grob als Black/Doom bezeichnen und genau die Sparte Doom Metal ist, bis auf wenige Ausnehmen nicht unbedingt mein bevorzugtes Jagdrevier. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb hat es mir diese Scheibe aber umso mehr angetan! Dieses Album ist pures schwarzes Gold! 

Wie in den glorreichen Zeiten des Black Metals so üblich, half man sich in Skandinavien untereinander gerne mal aus und so liest sich die Besetzung OPHTHALAMIAs aus heutiger Sicht, wie das „Who is Who“ der schwedischen Metalszene. An den Drums sitzt nämlich kein geringerer als Benny Larsson, der bekanntermaßen mit EDGE OF SANITY Death Metal Geschichte geschrieben hat, die Gitarren lagen in der Hand von Tony Särkkä (R.I.P. 2017), einer Legende im schwarzen Genre, der durch Bands wie ABRUPTUM, VONDUR oder dass „Allstar“ Projekt WAR positiv auffiel, während Legion, der von 1996 bis 2003 diverse MARDUK Alben veredelte, den Posten am Mikro übernahm. Den Bass zupfte auf diesem Album ein gewisser Emil Nödtveidt, der kleinere Bruder von Jon Nödtveidt, der im gleichen Jahr mit DISSECTION das Überalbum „Storm Of The Lights Bane“ veröffentlichte.

Die Musik auf „Via Dolorosa“ ist allerdings, entgegen der personell bedingten Erwartungshaltung auf ein reines Krachmanifest, wie eingangs erwähnt, eher zurückhaltend, ja fast minimalistisch aufs wesentliche reduziert, zäh und langsam und strotzt nur so vor purer und beispiellos dunkler Atmosphäre. Dieses Album, dessen musikalische Ausrichtung als völlig eigenständig zu bezeichnen ist und in seiner genialen Originalität, mit keiner mir bekannten Band vergleichbar ist, beschert mir jedes Mal eine derart intensive Gänsehaut und vermag eine vollkommen einzigartige Stimmung zu erzeugen, in die ich so unglaublich tief eintauchen kann und letztendlich im Klangkosmos der Jungs völlig gefangen bin. Gesprochene Passagen, flüsternde Stimmen, eindringliche Akustikgitarren, abwechslungsreiches Schlagzeugspiel und überaus melodisch angetriebene Gitarren dominieren den Sound von OPHTHALAMIA. Dazu gesellen sich die relativ heftigen Vocals und genaugenommen ist es auch lediglich die Darbietung des Gesanges, welche diese, in Harmonie gegossenen Notenfolgen letztlich in die Nähe des Black Metals rücken und das Album in dieser Rubrik auftauchen lassen.

Songs wie das abartig übermächtige „Black As Sin, Pale As Death (Autumn Whispers)“, das zäh dahinkriechende „Slowly Passing The Frostlands (A Winterland´s Tear)“, oder der wunderbar melodische Titeltrack gelten in meiner Definition von guter Musik als uneingeschränkte Klassiker, aber eigentlich macht es bei diesem Werk wahrlich keinen allzu großen Sinn, nur einzelne Songs hervorzuheben, denn für dieses Monument von einem düsteren Album sollte man sich die nötige Zeit nehmen und es unbedingt am Stück genießen!

Das Debütalbum „A Journey In Darkness“ (1994), auf dem noch Jon Nödtveidt himself den Posten am Mikro bestritt, sowie das dritte und letzte Album „Dominion“ (1998) sind ebenfalls uneingeschränkt zu empfehlen und gehören in jede anständige Plattensammlung des schwarzen Stahls. Ihr Opus Magnum haben die Schweden allerdings mit dem hier vorgestellten Zweitwerk „Via Dolorosa“ erschaffen.

Seit gut 28 Jahren begleitet mich diese fantastische Perle nun schon auf meiner Reise durch das dunkelste Genre der metallischen Musik und hat bis heute überhaupt nichts von seiner Faszination verloren! 68 Minuten, in Perfektion gegossene düstere Musik! Ein Album für die Ewigkeit! Nicht mehr und nicht weniger!

Anspieltipps: „ Black As Sin, Pale As Death (Autumn Whispers) “ und „Via Dolorosa (My Springnight´s Sacrifice)”


TRACKLIST

  1. Intro / Under Ophthalamian Skies (To The Benighted)
  2. Black As Sin, Pale As Death (Autumn Whispers)
  3. After A Releasing Death (Castle Of No Repair, Pt. II)
  4. Slowly Passing The Frostlands (A Winterland´s Tear)
  5. Via Dolorosa (My Springnight´s Sacrifice)
  6. Ophthalamia (The Eternal Walk, Pt. III)
  7. Nightfall Of Mother Earth (Summer Distress)
  8. Outro / Message To Those After Me (Death Embrace Me, Pt. II)
  9. A Lonely Ceremony (The Eternal Walk)
  10. Deathcrush (MAYHEM Cover)


FESTIVAL TIPS



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist