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PPP-Patrick's Pechschwarze Perlen
#20 MIDVINTER - At The Sight Of The Apokalypse Dragon (1997)
#20
Band: MIDVINTER
Album: At The Sight Of The Apokalypse Dragon
Erscheinungsjahr: 1997
Aktiv: 1993 - 1997
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Zack, da sind wir doch tatsächlich in dieser kleinen, aber feinen Rubrik schon bei Nr. 20 angelangt. Das geht ja quasi als kleines Jubiläum durch und somit wird es Zeit für ein weiteres, ganz spezielles, wahrhaft wundervolles und für mich sehr wichtiges Album, welches sich seit dem Release 1997 in meinem Besitz befindet und seitdem regelmäßig auf dem Plattenteller rotiert. Während meiner Ausbildung….ich weiß es noch wie heute….in Nürnberg beim Plattendealer des Vertrauens gekauft, vermag mir dieses Machtwerk auch heute noch, die schwarzmetallisch, nostalgische Vollbedienung in all ihren Facetten, direkt unter die Schädeldecke zu kleistern. Kein Wunder eigentlich, denn immerhin rührte SETHERIAL und SORHIN Drummer Zathanel auch bei MIDVINTER die Kessel und letztendlich stand mit Kheeroth ein Mann am Mikro, der von 1993 bis 1995 ebenfalls bei SETHERIAL in Erscheinung trat und deren erste Demo „All Hail The Faceless Angels“ mit einkeifte.
Zugegeben, der erste Blick aufs Cover offenbart dem interessierten Hörer ein furchtbar kitschiges Bandlogo, welches ein bisschen so aussieht, als käme es direkt aus dem Grundlagenmalbuch für den geneigten Nachwuchsblasphemiker, aber glücklicherweise bleibt es im Gesamten bei diesem „Ausrutscher“, denn musikalisch haben wir es bei MIDVINTERs einzigem Album, grundsätzlich mit typisch schwedischem Black Metal zu tun. Heißt im Klartext, schön melodische und überaus hymnische Gitarrenwände, epische, abwechslungsreiche, aber dennoch harte Strukturen und ab und an gesellen sich auch ein paar Keyboards mit in den Sound, welche aber zu keiner Zeit nervig und/oder aufgesetzt wirken und so den Klang des Albums in irgendeiner Form verweichlichen. Gerade die perfekt ausbalancierte Gratwanderung zwischen barbarischer Härte und dieser wahninnig melodischen Griffbretthexerei, machen „At The Sight Of The Apokalypse Dragon“ zu einem herausragenden Album der schwarzen Zunft.
Los geht die Reise in die Mysterien der dunklen Künste mit dem unheimlich grandiosen Opener „Dödfödd“. Die Band zieht hier wirklich alle Register und erschafft ein Monster von einem Song, welcher sich permanent aus einer so unglaublich düsteren Aura speist und die Messlatte für die folgenden Tracks verdammt hochlegt. Diese Hürde überwindet die Band aber spielend einfach mit dem folgenden, verdammt vielseitigen und zu keiner Zeit langweilig werdenden neunminütigem Epos „All Things To End Are Made“, bevor ein spitzer Schrei den absoluten Übersong des Albums einleitet!
Mit fetten Blastbeats beginnend, steigert sich „Moonbound“ im weiteren Verlauf, unter Zuhilfenahme einiger Tastenklänge und den fast schon abgrundtief verzweifelt klingenden Vocals zu einer dermaßen großen Hymne, welche sich nach dem derben ersten Drittel in einer beispiellosen und wunderschön umgarnenden Melodik entlädt, über der auch noch wunderschöne Clean Vocals ihren Einzug in den Sound halten, ohne dabei die Intensität des Songs auch nur im Geringsten zu schmälern. Was für ein perfekter Song! „Dreamslave“ klingt danach genauso wie es der Name vermuten lässt und lädt mit seinen episch verspielten Harmonien direkt zum Schwelgen und zum Träumen ein.
Dieses Album ist wahrlich und ununterbrochen vom ersten bis zum letzten Ton eine Pechschwarze Perle und kaum ein Black Metal Album verdient dieses Prädikat mehr als „At The Sight Of The Apokalypse Dragon”! Dieses Meisterwerk ist sicherlich eine der meistgehörten Platten in meiner Sammlung. Leider fristete die Band, bzw. diese Veröffentlichung immer ein Randgruppendasein, aber genau für solche Fälle gibt’s ja diese Rubrik. Wenn ihr von MIDVINTER noch nie etwas gehört haben solltet, dann müsst ihr diese Scheibe schwarzen Goldes unbedingt anchecken!
The Devil´s Elixirs Records hat dieses Werk 2021 erstmals auf Vinyl herausgebracht und als CD im schmucken Digibook wiederveröffentlicht. Haltet die Augen offen, vielleicht könnt ihr ja noch eines der begehrten Stücke ergattern. Bereuen werdet ihr es sicherlich nicht!
Anspieltipps: „Dödfödd“ und „Moonbound“
TRACKLIST
- Dödfödd
- All Things To End Are Made
- Moonbound
- Hope Rides On Devil Wings
- Dreamslave
- Nocticula In Aeternum / Of Night Primeval
- Ett Liv Förnekat
- De Vises Hymn