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OPHIS – Spew Forth Odium (2021)

(7.393) Niclas (9,5/10) Death/Doom Metal


Label: FDA Records
VÖ: 29.10.2021

Stil: Death/Doom Metal

 

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Wie jedes Jahr wenn die Tage kürzer werden, die Blätter tot von den Bäumen fallen und die Welt um uns herum zunehmend düsterer und kälter wird, fliegen sämtliche auch nur halbwegs fröhlichen Titel zusehends aus der Playlist und werden durch den Soundtrack für die Winterdepression abgelöst. In diesem Jahr sind die Hamburger Death-Doom-Meister von OPHIS mit ihrer neuen Scheibe „Spew Forth Odium“ mit dabei und liefern wie gewohnt Klang gewordene Hoffnungslosigkeit par Exellence.

Wirklich Neues bietet man dabei allerdings nicht. Ist vielleicht auch gar nicht nötig. Frei nach dem Motto „If it ain't broken, don't fix it“ reiht sich das nunmehr fünfte OPHIS-Album in die beeindruckend konstante Diskografie der Band ein und glänzt erneut mit alt hergebrachten Tugenden. OPHIS schaffen es wie keine zweite Band eingängige Trauermelodien mit der räudigen Härte des Death Metals zu vereinen und dabei komplett auf klischeehafte Gothic-Anleihen zu verzichten, die sich ihre Genrekollegen nur zu oft zu Nutze machen. Das Bild, das die Musik von OPHIS im Kopf des Hörers hinterlässt ist weit von theatralischem Weltschmerz à la MY DYING BRIDE oder MOURNING BELOVETH entfernt. Das mit der Bezeichnung „Doom Metal“ implizierte Verhängnis wirkt hier greifbarer, bedrohlicher, wie ein halb verwester Zombie am anderen Ende eines langen ausweglosen Tunnels, der langsam aber sicher auf dich zukriecht.

Erzeugt wird diese beispiellos düstere Atmosphäre nicht zuletzt durch die OPHIS-typische Produktion. Die Songs klingen alle so als wären sie in den tiefsten und dunkelsten Katakomben des örtlichen Friedhofs aufgenommen worden. Auf allem liegt ein Hall, der der Musik eine Schwere verleiht, die sonst in der Death-Doom-Welt unerreicht bleibt. Hinzu kommen eine kluge Verwendung von Samples und Frontmann Philipp Kruppas bestialische Growls und die Formel ist perfekt. Wie so oft steht und fällt im Doom Metal aber alles mit dem Songwriting. Wenn man konstant überlange Trauermärsche produziert, kann man hier leicht die Aufmerksamkeit der Hörerschaft überstrapazieren. Doch auch hier sind OPHIS Meister ihres Faches und verstehen es mit immer wieder eingestreuten Uptempo-Passagen keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Schlussendlich kann man hier also getrost zum Kauf raten. OPHIS beweisen mit „Spew Forth Odium“ erneut, dass sie ganz oben in der modernen Death-Doom-Liga mitspielen. Der halbe Punkt Abzug ist hier wirklich nur reine Formsache, weil die Scheibe dann doch nicht ganz an frühere Meisterwerke wie „Withered Shades“ oder „Abhorrence in Opulence“ heranreicht.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Default Empty
02. Of Stygian Descent
03. Conflagration Eternal
04. Temple of Scourges
05. The Perennial Wound
06. The Stagnant Room





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