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OLD MOTHER HELL – Lord Of Demise (2020)
(6.555) Patrick (9,0/10) Heavy Metal
Label: Cruz Del Sur Music
VÖ: 23.10.2020
Stil: Heavy Metal
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Traditionellen Heavy Metal voller Epic, Dramatik und mit richtig dicken Eiern, bieten uns OLD MOTHER HELL auf ihrer zweiten Scheibe „Lord Of Demise“ und kommen dabei mit ihren Songs wesentlich schneller auf den Punkt, als viele ihrer „Epic Metal“ Kollegen und genau diese Reduktion auf das wesentliche in diesen acht dargebotenen Songs, steht dem Sound der Band unglaublich gut zu Gesicht. Auf diesem Album gibt es keine Überlangen Songs und keine progressiven Songstrukturen zu hören. Hier gibt es schlicht und einfach straighten und vor allem völlig kitschfrei gespielten Edelstahl. Es ist wirklich absolut erfrischend zu hören, dass es noch vereinzelte Bands im Heavy-, Epic-, oder im Power Metal gibt, welche doch tatsächlich noch fähig sind, packende Songs zu schreiben und somit auch abseits der schier Endlos ausgeleierten „Drachen und Fantasy Mottenkiste“ und vor allem OHNE „Kinderliederrefrains“ zu überzeugen wissen.
Songs vom Schlage eines „Avenging Angel“ oder „Estranged“ haben so dermaßen viel Druck und rocken so unfassbar nach vorn. Dabei ist der gespielte Metal in keinem Fall überzogen hart, furchtbar schnell oder bedient sich gar irgendwelcher Spielarten des extremen Metals.....nein, überhaupt nicht.....vielmehr gelingt es den Mannheimer Jungs durch knackige, mitreißende und eingängige Songs zu punkten und dabei klingt die Mucke zu jeder Zeit einfach so unglaublich heavy, fett und authentisch, dass man sich öfter die Frage stellt: „Wie zur Hölle machen die das“?
„Lord Of Demise“ bietet einfach ALLES, was der gestandene Metaller so dringend zum Leben, wie die Luft zum Atmen braucht. Grandioses Songwriting, Hymnen, die einen permanent dazu animieren, die Faust in die Luft zu recken („Shadows Within“) und lauthals mitzugrölen, musikalische Finesse und das nötige Feingefühl um diese Art Musik zu spielen und als wäre das nicht schon genug, steht über allem, ein wirklich genialer Fronntmann und Sänger, der mir am besten gefällt, wenn die Stimme, wie im Refrain vom oben bereits erwähnten „Avenging Angel“ so gerade vorm „kippen“ ist. Völlig genial.
Wer also seinen Metal klassisch und traditionell, völlig kitschfrei, gerne mal in doomige Gefilde abdriftend und fett produziert, aber dennoch mit dem nötigen Quäntchen Dreck und Rotz serviert bekommt, der ist bei der neuen Platte von OLD MOTHER HELL genau richtig. Aber Vorsicht: Diese Scheibe rotiert in Dauerschleife! Das ist ein ganz heißes Eisen!
Mir macht „Lord Of Demise“ unheimlich viel Spass und ich hoffe, dass es irgendwann mal wieder richtige Konzerte geben wird! Dann sehen wir uns.....singend und grölend, in der einen Hand ein Bier, die andere Hand zur Faust geballt und in die Luft gereckt.....in der ersten Reihe. Ich hoffe es so sehr! Danke für dieses Album!
Anspieltipps: „Avenging Angel“ und „Shadows Within“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Betrayal At The Sea
02. Avenging Angel
03. Lord OF Demise
04. Estranged
05. Edge Of Time
06. Shadows Within
07. Another Fallen Savior
08. Finally Free