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NOKTURNAL – Shades of Night (2024)
(8.889) Patrick (8,5/10) Death/Black Metal
Label: Pulverised Records
VÖ: 03.05.2024
Stil: Black Metal
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Eine Mischung aus Death- und Black Metal aus Indonesien verspricht uns die ebenfalls dort ansässige Qualitätsschmiede Pulverized Records und da Indonesien zumindest auf meiner metallischen Weltkarte nicht wirklich präsent ist, klingt das alles erstmal mindestens genauso ungewöhnlich, wie der Bandname originell ist. Dieser hört auf den wohlklingenden Namen NOKTURNAL und allein „Metal Archives“ listet, je nach Schreibweise 13! Bands dieser Benennung.
Genug der vermutlich wenig vorhandenen Originalität, denn zuallererst springt mir das wirklich wunderschöne Coverartwork von Bayu Mors ins Auge, bei dem uns der Sensenmann in einem Meer aus Fledermäusen erwartungsvoll anstarrt. Ein wahrer Augenschmaus, welcher im Nachhinein die Stimmung des Albums perfekt widerspiegelt. Nachdem ich die geschmackvoll violett gefärbte Vinyl auf den Plattenteller gelegt und die Nadel platziert habe, ertönen auch schon die ersten Klänge des Openers „Bewail The Fallen Light“, wobei im Verlauf des Songs klar wird, dass es sich hier…..trotz der 6 Minuten Länge…..mehr um ein Intro als um ein vollwertiges Stück handelt und dennoch vermag das erste tonale Lebenszeichen der Band eine so dermaßen dichte, fesselnde und düster gruselige Stimmung zu erzeugen, dass es mir kalt den Rücken runter läuft.
Ab dem zweiten Song „Dagger Of Will“ wird dann die rostige Keule ausgepackt. Der Metal hält Einzug in den Sound von NOKTURNAL und hobelt erstmal erbarmungslos alle Späne von der Palme. Die düstere Grundstimmung des Intros ist geblieben, aber statt der reduzierten musikalischen Darbietung, bringen die Jungs nun alle Geschütze in Stellung und lassen satte Riffs und mächtig donnernde Drumattacken für sich sprechen. Einen Song besonders hervorzuheben, macht eigentlich wenig Sinn, denn in dieser wunderbar ausgewogenen und verdammt abwechslungsreichen Melange geht es munter weiter durchs gesamte Album.
Wenn ihr einen ungefähren Anhaltspunkt zur musikalischen Grundausrichtung der Band braucht, dann stellt euch einfach die schwedischen Horrorfetischisten TRIBULATION, SPEGLAS, oder ähnlich gelagerte Kapellen vor, addiert aber unbedingt noch eine riesige Portion Eiter, Rotz und Dreck mit in den Sound. „Shades Of Night“ ist ein wahrhaft fantastisches Album geworden, welches mit einer Coverversion von SAM GOPAL´s „Cold Embrace“ nach knapp 40 Minuten sein Ende findet. Da mir der Song in seiner Originalversion aber so gar nichts sagt und die Neuvertonung auch musikalisch nicht sonderlich aus dem Rahmen fällt, merkt man von der Tatsache des „coverns“ überhaupt nichts.
Immer mal wieder driftet die Sause in den traditionellen Bereich des Metal ab, was „Shades Of Night“ in Verbindung mit den stark verhallten, aber perfekt platzierten Vocals zusätzlich enorm aufwertet. Damit erschaffen die Indonesier eine irrsinnig intensive Achterbahnfahrt durch die Ursuppe aus Death- und Black Metal und kreieren dazu eine absolut packende Horror Atmosphäre. Als deliziösen Geschmacksverstärker streuen NOKTURNAL in einigen Momenten eine feine Prise schwarzen Thrash Metal mit in den Eintopf und fertig ist ein abartig geiles Album, welches mit einer ultramorbiden Atmosphäre aufwarten kann und ich so in dieser Form mitnichten erwartet hätte.
Sehr schönes Ding! Unbedingt anchecken!
Anspieltipps: „Dagger Of Will“ und „Blood And Valour“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Bewail The Fallen Light
02. Dagger Of Will
03. Chainless Soul
04. By The Nightside
05. Blood And Valour
06. Cold Embrace