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NOCTE OBDUCTA

Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen) (2013)

Ganz ehrlich, ich hatte Nocte obducta gar nicht mehr auf dem Zettel und war mir auch nicht bewusst, dass es a) Die Band wieder gibt und b) diese bereits 2011 mit „Verderbnis- Der Schnitzer kratzt an jeder Tür“ quasi ihr Comeback Album abgeliefert hatten. Ich mochte die Kapelle aus Mainz schon immer und zählte anno 2004/05 die beiden „Nektar“ Alben zum Besten, was die Szene damals zu bieten hatte. Kann mit solch einer hohen Erwartungshaltung von mir das nunmehr 11.Album „Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen)“ ebenfalls überzeugen?

Ein eindeutiges und groß geschriebenes „JA“, kann es, denn die neun Songs sind eine komplexe Reise durch traumhafte Klangwelten, die richtig bewusstseinserweiternd wirken, wenn man sich auf sie einlässt. Toll produziert, sehr organisch und atmosphärisch dicht, dass kein Blatt mehr dazwischen passt präsentieren sich die Jungs und zeigen erneut, warum man sie definitiv nicht in die Black Metal Ecke schieben kann. Klar, Avantgarde passt schon irgendwie, doch auch der Kopfnick-Faktor, der vielen anderen Bands dieses Genres schon seit Jahren abhanden gekommen ist, ist bei den Mannen aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mehr als präsent. Dazu gesellen sich tolle Texte und selbst die recht lang geratenen „Dinner auf Uranos“ und „Leere“ lassen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen, wenn man sich halt die Muße nimmt und etwas genauer zuhört, was bei diesem Album oberste Priorität haben sollte. Doch auch für die Blackies befindet sich mit „Mehr Hass“ ein schöner eiskalter Midtempo Nackenbrecher in der Tracklist und zementiert somit den Anspruch der Abwechslung. Meine absoluten Oberfavoriten sind aber die beiden „Kerkerwelten Songs“ zum Anfang und Ende des Albums, die auch beide sofort Einzug in meine Playlist fanden.

Nocte obducta machen keine Musik für die Massen, das taten sie nie. Vielmehr kann man als geneigter Hörer in den einzelnen Songs einen Haufen Metaphern auf unsere heutige Welt finden, in den Klängen versinken und sich einfach mal treiben lassen. Ich jedenfalls bin ziemlich begeistert von diesem wirklich außerordentlich gelungenen Werk und würde mich freuen, die Jungs eines Tages mal vors Mikrofon zu bekommen.

Bewertung: zauberhafte Klangwelten und daher verdiente 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Kerkerwelten Teil 1

02. Gottverreckte Finsternis

03. 01-86 Umbriel

04. Dinner auf Uranos

05. Mehr Hass

06. Leere

07. Ein Nachmittag mit Edgar

08. Reprise Dinner auf Uranos

09. Kerkerwelten Teil 2


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