Label: Century Media
VÖ: 17.03.2023
Stil: Heavy Metal

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Was haben sich Night Demon in den letzten Jahren für eine ungeheure Fanbase aufgebaut…und das vollkommen zurecht, denn was das Trio aus Ventura auf Polycarbonat oder Vinyl und vor allem live bislang abgerissen hat, riss die Masse zu Begeisterungsstürmen hin. Vor diesem Hintergrund ist die Community natürlich gespannt, wie das neue und nach sieben Jahren Pause endlich erscheinende neue und tatsächlich erst dritte vollständige Album (die Compilation lasse ich mal außen vor) klingen wird.

Sagen wir es mal so. Die Diskussionen waren groß, ebenso wie die Stimmen einiger Die Hard Fans, die „Outsider“ als DIE größte Enttäuschung des Jahres ansehen. So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber es stimmt schon ein wenig, denn die Lockerheit und das Gefühl, die Songs sind aus dem Bauch heraus einfach runtergezockt fehlt hier gänzlich.

Vielmehr klingt die Scheibe verkopft und irgendwie unausgegoren. Dazu finde ich persönlich sieben Songs bei einer Wartezeit von 7 Jahren (Corona hin, Corona her) bei einer Gesamtspielzeit von lediglich 37 Minuten ziemlich wenig.

Natürlich ist das Trio musikalisch immer noch besser als der Gros vieler ähnlich gearteter Bands, doch man möchte doch Night Demon hören, wenn man Night Demon kauft, oder? Selbstverständlich ist der treibende Titeltrack klasse, das epische „The wrath“, dass herrlich rifflastige „Obsidian“ oder das mit einem tolle Spannungsbogen ausgestattete „Beyond the grave“ richtig gute, teils großartige Songs, doch das sind einfach nicht die Night Demon, die sich bei mir mit Gassenhauern wie „Life on the run“ oder „Run for your life“ ins Herz gespielt haben.

Ich habe darüber ausführlich mit Jarvis Leatherby in unserem Interview gesprochen, welches Ihr unten nachhören könnt und in dem er die von mir erhobenen „Vorwürfe“ natürlich energisch zurückweist, doch es bliebt ein gewisser Beigeschmack, und zwar ein ziemlich fader.

„Outsider“ ist ein ziemlich konstruiert wirkendes Werk, welches viel von der alten Stärke Night Demons vermissen lässt, trotz alledem aber immer noch mehr Bums besitzt als viele andere Scheiben, die in den letzten Monaten um Aufmerksamkeit buhlten. Definitiv gute bis sehr gute Musik, aber eben nicht das, was man so sehnsüchtig erwartet hatte. Ein Ausrutscher? Wir werden es bei der nächsten Scheibe sehen beziehungsweise hören.

01. Prelude
02. Outsider
03. Obsidian
04. Beyond the grave
05. Rebirth
06. Escape from beyond
07. A wake
08. The wrath