Label: Napalm Records
VÖ: 01.06.2018
Stil: Thrash Metal
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Es ist doch zum Mäusemelken. Da will man sich endlich mal um die noch ausstehenden Interviews kümmern und denkt sich dabei: Mensch, kannste ja mal nebenbei in die neue Nervosa Scheiblette namens „Downfall of mankind“ reinlauschen, um sich auf das anstehende Review und den heiß erwarteten Gig auf dem diesjährigen Headache Inside einzustimmen. Nunja…jetzt sitze ich hier, die Interviews lungern immer noch rum und ich muss meine Begeisterung für diese Schlachtplatte umgehend zur Feder tragen.
Das dritte Album der Mädels aus Sao Paulo darf ohne Übertreibung als Quintessenz ihres bisherigen Schaffens angesehen werden, denn hier vereinigt sich alles, was den typischen Nervosa Sound ausmacht: Infernalisches Geballer, gepaart mit herrlich oldschooligen 80er Thrash Attacken, schleppenden, schon fast Schweden Death artigen Passagen und grandiosen Tempiwechseln, die einem die Bandscheiben durcheinanderwürfeln. 13 Songs nebst Intro, die mit Kurzweil brillieren und jeden Fan extremer Musik ansprechen dürften. Ich sagten JEDEN, denn beim Opener „Horrordome“ gibt es schon fast Black Metal artiges Gepolter, gepaart mit bösartigen Mega Blasts, die von dem brasilianischen Trio zwar ziemlich oft eingesetzt werden, dennoch in diesem Fall einfach wie die Faust aufs Auge passen und nicht „draufgesetzt“ wirken.
Was mich einfach fasziniert ist die Tatsache, dass trotz der zumeist vorherrschenden, wahnsinnigen Geschwindigkeit („Never forget, never repeat“ oder „Raise your fist“) die Damen niemals ins Straucheln geraten und das Ganze rumpelig wirkt, sondern vielmehr immer den Abschwung erwischen und ein richtig fett musikalischer Schuh draus wird. Allein das direkt aus den Achtzigern katapultierte „Kill the silence“, das mit einem hyperspeed-Solo im Mittelteil ausgestatte „…and justice for whom?“ oder mein Favorit „No mercy“ sind Kaufanreize per excellence. Die Produktion drück gewaltig und rundet die ganze Scheibe ab, so das man hier von einem modernen, brutalen Thrash Metal Meisterwerk sprechen kann.
Der herrlich 80er Heavy Rock Bonus Track „Selfish battle“, bei dem Flotsam & Jetsan Axtschwinger Michael Gilbert das Solo beisteuert, ist mit einem Augenzwinkern versehen, fetzt ohne Ende und Unterstreicht die Kurzweil ujnd Brillanz dieses herausragenden Albums, welches einen festen Platz in meiner Jahresendabrechnung innehaben sollte.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Horrordome
03. Never forget, never repeat
04. Enslave
05. Bleeding
06. …and justice for whom?
07. Vultures
08. Kill the silence
09. No mercy
10. Raise your fist!
11. Fear, violence and massacre
12. Conflict
13. Culturo do estupro
14. Selfish battle
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