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myGRAIN – V (2020)

(6.598) Patrick (9,0/10) Modern Thrash/Death Metal


Label: Reaper Entertainment Europe
VÖ:    02.10.2020
Stil:    Modern Thrash / Death / Metal

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Wenn es denn so etwas wie „modernen „Thrash Metal geben sollte, dann ist die Mucke von myGrain wohl die Definition davon. Auf ihrem fünften, passenderweise mit „V“ betitelten Album der Truppe aus Finnland regiert eine extrem geile Mischung aus fettem Riffing, unbändigem Groove, wohldosierter Härte, ultimativ eingängigen Refrains und unheimlich fantastischen und verdammt abwechslungsreichen Vocals.

Kurz stellt sich mir die Frage, ob ich denn tatsächlich der richtige bin, um mir eine Wertung über solche eine Veröffentlichung zu erlauben, aber bereits nach dem ersten Hören schlug sämtliche Skepsis in wahre Begeisterung um. Klischees und Hartwurzelgeschwurbel hin und her….das hier ist einfach ein verdammt gutes Metal Album…..das muss ich mir als Old School Birne einfach auch mal eingestehen.

Nach einem kurzen Keyboard Intermezzo geht es auch schon los. Mit extrem dicken Eiern und einer gehörigen Portion Wut im Bauch thrashen die Jungs in „The Nightmare“ erstmal alles in Grund und Boden, nur um uns dann einen Refrain um die Ohren zu blasen, der so einschmeichelnd klingt und somit durchaus in diversen „rockigeren“ Radiostationen zu hören sein könnte, will heißen......grandios gesungene Cleanvocals geben sich die Ehre und kredenzen uns mittels einer fantastischen Melodieführung, einen wirklich eingängigen und catchy Chorus. Geiler Start. Läuft...

Ein weiteres Highlight ist für mich der vierte Song „The Way Of The Flesh“. Der Track startet, schön thrashig im Uptempo, bevor es im Refrain mit Blasbeats, flirrenden Gitarren und einem Breitband Tastenteppich so richtig auf die Mütze gibt. Großartig. Ein wahnsinnig geiler Chorus, welcher sogar so einigen Symphonic Black Metal Bands gut zu Gesicht stehen würden. Der Hit des Albums. Sehr geiles Ding!

Danach wird es etwas ruhiger. Die bereits angesprochene Nähe zu den eher kommerziell angehauchten Songstrukturen macht sich am ehesten in „Haunted Hearts“, einem fast schon balladesk angehauchtem Rocksong bemerkbar. Keine Angst, das ist keine Ballade im herkömmlichen Sinne, nur eben etwas gemäßigter, ohne Screams und trotzdem ist auch dieses Stück ein verdammt starker Song.

Gut, mit diesen ab und an auftretenden, spacigen und techno-artigen Keyboardspielereien wie z.B. in „Game Of Gods“ werde ich nicht so ganz warm, aber das ist definitiv meines persönlichen Geschmackes geschuldet. Perfekt eingesetzt und im Bandsound integriert ist das Tasteninstrument allemal.

Ein weiterer Übersong findet sich mit „Waves Of Doom“ an letzter Stelle der Platte. Hier werden in knapp 13 Minuten sämtliche Stärken gebündelt und zu einem monumentalen und fast epischen Brocken verwoben. Ein atmosphärisches Gitarrenintro trifft auf Black Metallische Blastbeats, welche in ein wahres Thrash Feuerwerk münden und den Song schließlich, in einem wahnsinnigen und völlig grandios gesungenen Chorus gipfeln lassen. Ein ambientartiges und ruhiges Zwischenstück (extrem geil unter Kopfhörern) lässt einen kurz verschnaufen, bevor die Band zum großen Finale aufruft.

Das ist wahrhaft ganz großes Kino! myGrain haben hier ein Album geschaffen, welches wirklich nicht sehr viel weiter von meinem eigentlichen Geschmack entfernt sein könnte, aber trotzdem….oder vielleicht gerade deshalb, nimmt mich der Dreher so mit. Wie ich es oben schon geschrieben habe, das ist einfach ein absolut fantastisches und gut gemachtes, modernes Metalalbum. Chapeau!

Anspieltipps: „The Way Of The Flesh“ und „Waves Of Doom“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. The Nightmare
02. Out Of This Life
03. Summoned Duality
04. The Way Of The Flesh
05. Haunted Hearts
06. The Calling
07. Game Of Gods
08. Stars Fading Black
09. Fathomless Freefall
10. Waves Of Doom





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