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MISEO (2014)

"Lunatic confessions" (1.028)

Fast exakt ein Jahr nach ihrer Debüt EP “The dead will predominate“ (Review einfach unten anklicken) haben Miseo nun endlich ihren ersten vollständigen Longplayer nachgelegt, der komplett das hält, was die EP versprochen hat. Bereits auf dem Protzen Open Air konnte man sich davon überzeugen, dass das Trio nicht den einfachen Weg gewählt hat, sondern sich weiter voll und ganz auf ihre eigene Interpretation oldschooligem Death Metals verlässt, welches flüssig, gut produziert und mit einer Menge Eier aus den Boxen ballerte und nun auch zu endlich auf Rundling zu genießen ist.

Lunatic confessions“ beinhaltet 9 eigene Songs, ein Intro und eine mächtig fette Coverversion von Bolt ThrowersNo guts, no glory“, welches, gemäß meines Credos, komplett „vermiseot“ wurde und nicht einfach nur lieblos heruntergerotzt wird. So muss das sein und nicht anders. Dennoch sollte man sich am eigenen Material der Mannen um Lay Down Rotten Drummer Timo Claas, Andre Rink und Milking the goatmachine Oberziege Fernando Thielmann gütlich tun, denn da gibt es eine ganze Menge zu entdecken. Da wird durchaus auch mal die Blastkeule beim textlich zum nachdenken anregenden „Daddy’s girl“ ausgepackt, saufett gerifft auf „Everybody’s victim“ oder generell mächtig gegroovt wie bei meinem absoluten favoriten „Skin dress“, der durchaus als Referenz für das Album gelten kann. Klar kann man bei der Mucke von Miseo nicht unbedingt ein Ausbund an Abwechslungsreichtum erwarten, was man auch überhaupt nicht braucht, denn ordentlicher Todesblei hat zu schädeln und das tut er. Ok, zuweilen gibt es schon ein paar kleine Längen wie bei „Ueberzucht und Untergang“ oder „Five star doc“, die mir doch ein klein wenig zu eintönig waren, im Endeffekt aber vom übrigen Songmaterial wieder aufgefangen werden. Ebenso erwähnenswert ist die Tatsache, dass man komplett darauf verzichtete, einen der drei Songs der ersten EP nochmals aufzunehmen, was ich sehr schön finde, denn wie sagte schon Konrad Adenauer: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“…eben! Wer die Songs hören will, sollte sich halt dann noch die EP zulegen.

Ob Miseo damit in der Death Metal Szene den großen Durchbruch schaffen werden, weiß ich nicht und es wäre vermessen, darüber zu spekulieren. Fakt ist jedenfalls, das „Lunatic confessions“ einen schlanken Fuß macht, mehrfach mehr als überzeugen kann und für viel Kurzweil sorgt. Ab dem 03.09.2014 könnt Ihr Euch davon selbst überzeugen und Euch das schicke Teil selbst ins Regal stellen. Lohnen tut es sich allemal!

Bewertung: Sehr gute und weiter nach oben offene 8,3 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Trappped in veil
02. Daddy’s girl
03. Greed kills
04. Lunatic confessions
05. Skin dress
06. Ueberzucht und Untergang
07. Harlots for god
08. Everybody’s victim
09. No guts no glory
10. Five star doc
11. Ingrade deadbeat


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