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MILLSTONE – Isle (2021)
(7.043) Olaf (8,3/10) Siberian Death Metal
Label: Clawhammer PR
VÖ: 15.05.2021
Stil: Siberian Death Metal
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Schlappe 6.000 Kilometer liegen zwischen meinem Schreibtisch und Krasnojarsk und gemäß Google Maps bräuchte ich mit meinem fahrbaren Untersatz 75 Stunden unter Einsatz des Bleifußes, um die Heimat von Millstone zu erreichen, die in den eisigen Weiten Sibiriens ihr Unwesen treiben und mit „Isle“ heuer ihr in Eigenregie ufgenommenes Debüt veröffentlichen. Doch gehört hatte ich von dem Quartett bislang noch nicht. Dauert halt ein wenig, bis uns Neuigkeiten aus der Eiswüste erreichen. Schade, denn die Jungs haben echt was auf dem Kasten.
Dem Coverartwork zum trotz spielen Millstone keinen ultrabrutalen, Bolt Thrower lastigen Death Metal, sondern eher die moderne Abhandlung davon, die ich eigentlich nur in geringen Dosen zu mir nehmen kann, doch das hier vorliegende Material ist mehr als spannend. Zwar ein wenig zu glatt produziert gibt es groovenden Todesblei, der so ein wenig an alte, gaaaanz alte Kataklysm oder in gewissen Mengen auch an Bands wie alte Killswitch engage erinnern, die mit Death Metal ja so viel gemeinsam haben, wie Schalke 04 mit der 1.Bundesliga (sorry, der musste sein).
Jedenfalls klingt das Material weniger wie Sibirien (ok, wie klingt Sibirien?), sondern vielmehr nach amerikanischer Ostküste, wofür auch der Gitarrist sorgt, der scheinbar gerne und oft dem seligen Dimebag gelauscht haben muss, denn seine Riffs und Leads erinnern sehr an den leider viel zu früh verstorbenen Pantera Gitarristen. Dazu gesellt sich ein mehr als interessantes Konzept, welches auf dem SF Roman "Die bewohnte Insel" aus dem Jahr 1969 von Arkady und Boris Strugatsky basiert und das Album lyrisch trägt und partiell eingestreute Blastattacken, die nicht aufgesetzt, sondern stimmig und passend klingen und der bereits gut pumpenden Mucke noch das Sahnehäubchen aufsetzen.
Jup, die Scheibe macht definitiv Spaß und macht Appetit auf mehr. Ich bin gespannt, wohin die Reise für Millstone gehen wird, doch das Potential ist definitiv vorhanden, um auch in Zukunft mit starken Alben auf sich aufmerksam zu machen.
Bewertung: 8,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Patres ignotum
02. Promised land
03. Turned inside out
04. Everything is as it should be
05. The dark tower
06. Zombieland
07. One-way ticket
08. The war of fools
09. Progressor