Label: Grey beard Concert & Management
VÖ: 21.02.2020
Stil: Groove Metal
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Na Hoppla! Lost society gibt es noch? Irgendwie sind die wuseligen Finnen in den letzten Jahren aus meinem Blickfeld verschwunden. Kein Wunder, liegt das letzte Album „Braindead“ nun auch schon wieder vier Jahre in der Vergangenheit und Tour-technisch hat man auch nicht mehr viel von Samy Elbanna und seinen Thrash Punks zu Gesicht bekommen. Schade eigentlich, denn gerade auf der Bühne war das quirlige Quartett immer für einen gepflegten Abriss gut. Aber zurück zum Thema.
Etwas erstaunt war ich schon, dass bereits im Februar dieses Jahrs mit „No absolution“ das vierte Album fast klammheimlich veröffentlicht wurde und sich scheinbar nicht mehr Nuclear Blast um die Belange der Thrash-Maniacs kümmert, was dieses Nichtwissen durchaus in einem anderen Licht erscheinen lässt. Aber weshalb sind Lost Society nicht mehr beim Branchenriesen? Ich mutmaße mal, dass es an der musikalischen Neuausrichtung liegt, denn mit dem rüpelhaften und charmanten Rumgeholze der früheren Jahre hat „No absolution“ so viel gemeinsam, wie Union Berlin mit der Stadtmeisterschaft, nämlich nüscht! Lost society sind vom Thrash Metal so weit entfernt, die der Saturn zur Erde, was mich anfangs ein wenig irritierte, bei genauerem Anhören allerdings durchaus auf offene Ohren stieß, denn an ihren Instrumenten toben sich die in fast unveränderter Formation agierenden Finnen immer noch aus und machen Spaß…wenn man den ersten Schock verkraftet hat.
Irgendwie klingt das an manchen Stellen nach etwas softeren Machine Head oder Bullet for my valentine, als man sie noch ohne Gefahr hören konnte und das ist durchaus stark und an manchen Stellen packend. Ein Song wie „Outbreak (No rest for the sickest)“ gräbt sich von Anfang an tief in den Gehörgang, der Titeltrack begeistert mit einer erbaulichen Melodie, „Worthless“ begeistert mit fetten Riffs und sogar die mit Apocalyptica eingespielte Schmonzette „Into eternity“ hat durchaus Charme und wird vor allem die Softies unter den Hörern zu Tränen rühren.
Wenn man sich von dem Schock dieser Transformation erholt oder sich immer wieder einredet, dass dies nicht Lost Society sein können, macht „No absolution“ mächtig Laune und beweist, zu welchen kompositorischen Fähigkeiten die Finnen durchaus in der Lage sind. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wohin die weitere Reise geht und werde zukünftig etwas genauer hinschauen, so dass mir ein Release der Jungs nicht wieder durch die Lappen geht.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Nonbeliever
02. No absolution
03. Blood on your hands
04. Artificial
05. Pray for death
06. Outbreak (No rest for the sickest)
07. My prophecy
08. Mark upon your skin
09. Worthless
10. Deliver me
11. Into eternity (feat.Apocalyptica)
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