PRIMORDIAL | ALBEZ DUZ
30.03.2018 – Berlin @ Cassiopeia
Ein Jahr keine Liveauftritte, ein nigelnagelneues Album am Start, welches bis auf eine Ausnahme heute in Gänze performed werden sollte und eine vollkommen ausverkaufte Hütte. Kein Wunder, dass Primordial Frontmann Alan selbst 2 Stunden vor der Show so dermaßen nervös war, dass unser vorher avisiertes Interview erst weit nach der Show stattfinden sollte (kommt ein wenig später natürlich an gewohnter Stelle). Um ehrlich zu sein: Ich konnte seine Nervosität vollkommen nachvollziehen, denn die Erwartungshaltung war allen Ortes spürbar. Doch das haben sich die Iren auch selbst zuzuschreiben, die seit Jahren mit fast hypnotischen Auftritten ihre Fans und die, die es danach wurden, beglückt haben und immer bleibende Eindrücke hinterließen. Das Bier floss jedenfalls in Strömen, der Merchstand war bestens bestückt und der vorher wahrgenommene Soundcheck ließ Großes erahnen.
Vorher waren aber die Lokalmatadore von Albez Duz am Start, die bei uns in der Redaktion einen recht hohen Stellenwert genießen, mir persönlich in der Vergangenheit allerdings ein wenig am Allerwertesten vorbeigingen. Diese Meinung musste ich nach einem saustarken Auftritt des Trios grundlegend revidieren. Mit einem Bombensound im Gepäck rödelte sich das Trio durch einen Set, der zwar doomig, aber dennoch recht flott in den Gehörgang kroch. Ich hatte die Band live anders in Erinnerung, umso mehr war ich begeistert, dass meine früheren Kritikpunkte komplett hinweggefegt wurden. Mehr noch, ich war nach dem Gig so begeistert, dass meine Vorfreude auf die am 21.04. in Eisenhüttenstadt stattfindende Pestbaracke fast ins Unermessliche stieg. Granatenstarker Auftritt der Berliner.
Dennoch merkt man danach schnell, weswegen sich die Masse im ausverkauften Cassiopeia eng aneinander schmiegte, denn Primordial sind live einfach eine schier unbändige Macht, was sie in den nun folgenden fast zwei Stunden mehr als eindrucksvoll unter Beweis stellten. Klar, musikalisch ist das monotone Geschrammel nicht unbedingt jedermanns Sache, doch in Verbindung mit dem charismatischen Auftreten von Frontmann Alan sind die Songs eine perfekte Symbioses all dessen, was den Gesamtsound der Iren ausmacht. Der Sound war auch hier ebenfalls Bombe, die Masse klinkte vollkommen aus und fraß der Band komplett aus der Hand. Ein Jahr keine Liveauftritte? Pfft, davon war hier und heute nicht einmal ansatzweise etwas zu merken, im Gegenteil. Die Truppe wirkte souverän und eingespielt wie eh und je und die neuen Songs schlugen ebenso ein, wie bekanntes Material der Marke „Empire falls“ oder dem aus allen bierbefeuchteten Kehlen mitgesungene „As rome burns“, welcher für mich seit je her das Highlight eines jeden Primordial Auftritts darstellt. Der Schweiß floß in Strömen, ob nun auf oder vor der Bühne, das Bier schmeckte und das hier dargeboten musikalische fetzte bis zur totalen Erschöpfung. Dementsprechend euphorisch begegnete mir dann nach der Show ein sichtlich begeisterter Frontmann zur Beantwortung meiner Fragen, doch dazu später mehr. Ein großartiges Konzert, welches Lust auf mehr machte. Primordial sind zurück…und das stärker denn je.
Nail their tongues
Gods to the godless
To hell or the hangman
No grave deep enough
Where lie the god
As rome burns
Exile amongst the ruins
Upon our spiritual deathbed
The coffin ships
Stolen years
Sunken lungs
Empire falls